Nach dem Abbruch der letzten Oberliga-Saison aufgrund der Corona-Pandemie lagen die Volleyballer des VfL Wildeshausen drei Spiele vor Schluss auf einem aussichtsreichen fünften Rang in der Tabelle. Der Klassenerhalt war zu dieser Zeit bereits sicher, und das Team von Trainer Frank Gravel hatte durchaus noch die Möglichkeit, sich weiter oben zu platzieren. Die Pandemie stoppte von jetzt auf gleich den Spielbetrieb, und auch zur neuen Saison war lange nicht klar, wie und ob es weitergeht. Der verantwortliche Nordwestdeutsche Volleyballverband gab dann aber relativ schnell grünes Licht für seine Vereine, diverse Einschränkungen wird es dennoch geben. Neben den mittlerweile bekannten Verhaltensregeln muss jeder Verein für seinen Trainings- und Spielbetrieb ein Hygienekonzept vorlegen, an das sich alle Beteiligten zu halten haben.
Als Vorbereitung haben die Wildeshauser Volleyballer auch aufgrund verminderter Hallenzeiten vornehmlich das Training im Sand genutzt. Dort wurde der Fokus vor allem auf den Kraft-Ausdauer-Bereich gelegt. Da im Vorfeld keinerlei Vorbereitungsturniere veranstaltet wurden, testete der VfL erstmals im Pokal unter regulären Wettkampfbedingungen. In Oldenburg trafen sie dabei in der Gruppenphase und später im Finale auf den Regionalligisten der VSG Ammerland. Beide Spiele wurden zwar mit 0:2 verloren, doch vor allem die anderen Partien gegen die beiden Ligakonkurrenten des TV Baden II und der Zweitvertretung der VSG Ammerland waren deutlich erfolgreicher und aufschlussreich. Auch die Erkenntnis, im neuen 5-1-Spielsystem mithalten zu können, war Spielertrainer Frank Gravel wichtig: „Auf diese Leistung lässt sich bis zum Saisonstart aufbauen, das Team hat die Scheu vor dem neuen System abgelegt und muss sich jetzt weiterentwickeln. Die Annahme gilt es noch zu stabilisieren, und in der Abwehrformation muss sich die Mannschaft noch richtig finden.“
Neuzugang aus Liga 3
Im Kern bleibt die Mannschaft aus der Vorsaison bestehen. Lediglich Fabian Muhle kehrt zu seinem Jugendverein DJK Füchtel Vechta zurück und wird somit während der Saison zweimal auf seine alten Kollegen treffen. Neu im Team ist mit Jakub „Kuba“ Brys ein erfahrener und durchschlagskräftiger Angriffsspieler, der vom Drittligisten VfL Lintorf an die Hunte wechselte und sowohl Diagonal als auch Hauptangriff über die Vier variabel einsetzbar ist. Der 30-jährige ehemalige polnische Juniorennationalspieler könnte eine echte Verstärkung für die Huntestädter werden, davon ist Coach Gravel mehr als überzeugt. „Mit Kuba haben wir jetzt zwei Spielsystem-Optionen. Entweder mit nur einem Zuspieler und Kuba als Diagonalangreifer im 5-1 oder altbewährt mit beiden Zuspielern im 4-2-System“, erklärt Frank Gravel, der zusammen mit Paul Schütte die Zuspielposition besetzen wird. Der dritte Zuspieler im Team, Sohnemann Leon Gravel, wird durch seinen Schichtdienst nur unregelmäßig im Training und somit nur selten an den Spieltagen zur Verfügung stehen.
In ihrem dritten Oberligajahr hintereinander werden die Huntestädter lediglich einmal eine weitere Anreise haben, wenn es im Duell mit dem Regionalligaabsteiger FC Schüttorf 09 II nahe niederländische Grenze geht. Ansonsten stehen jede Menge Derbys gegen alte Rivalen wie Delmenhorst, Oldenburg, Ammerland, Baden und auch Vechta an.
Durch die längere Corona-Pause sowie den fehlenden Turnieren weiß derzeit niemand so recht, wo welches Team leistungsmäßig steht. Die Erkenntnisse aus den Pokalspielen lässt zumindest für den VfL Wildeshausen einen positiven Weg erahnen, immerhin schlug die Gravel-Truppe mit der VSG Ammerland II einen direkten Ligakonkurrenten. Auch das Unentschieden gegen das starke Team aus Baden lässt die Huntestädter mit viel Selbstvertrauen auf die neue Spielrunde schauen. Für Coach Gravel steht, auch aufgrund der schwer einschätzbaren Stärke der Liga, der Klassenerhalt zunächst an oberster Stelle. „Das erste Ziel kann für uns nur lauten, erneut frühzeitig den Ligaverbleib zu sichern, auch weil wir zum Ende der Saison in den vergangenen beiden Jahren immer etwas schwächelten,“ blickt der erfahrene Spielertrainer des VfL Wildeshausen voraus.
Am kommenden Sonntag steht zum Saisonauftakt in eigener Halle das Derby mit dem TV Baden II sowie dem letztjährigen Vizemeister TuS Bersenbrück an. Beide Spiele gelten als richtungsweisend für den Rest der Saison. Mit einem Sieg hätte der VfL bereits sein Minimalziel erreicht.
Neuzugang: Jakob Brys (VfL Lintorf)
Abgang: Fabian Muhle (DJK Füchtel Vechta)
Kader: Jakub Brys, Marco Backhus, Maik Backhus, Frederik Bartelt, Leon Gravel, Paul Schütte, Torben Dannemann, Helge Mildes, Linh Nguyen, Conny Kramer, Manuel Meyer
Spielertrainer: Frank Gravel
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