Grasberg. Acht Monate nach Beendigung der Altpapiersammlung in Seehausen, Eickedorf und Wörpedorf kündigt die Turn- und Sportgemeinschaft WGE nun die allerletzte Sammlung von Papier und Pappe im Grasberger Ortskern an: Am Sonnabend, 13. Januar 2018, geht damit eine Ära zu Ende. Über mehrere Jahrzehnte gehörte Altpapiersammeln zum Vereinsleben an der Wörpe dazu. Fußballerinnen und Fußballer der TSG engagierten sich ehrenamtlich und füllten mit dem Erlös die Kassen für die Jugendarbeit. Die Mannschaften fuhren abwechselnd durch die Moordörfer, bis es Anfang 2017 zu Strafanzeigen für die Halter der landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge kam, die ihre Trecker samt Anhänger für die Sammlungen zur Verfügung stellten. TSG-Vorsitzender Manfred Grotheer stellte daraufhin zunächst die Sammlungen in den Außendörfern ein und verkündete ein halbes Jahr später das offizielle Ende aller Altpapiersammlungen seitens des Vereins – auch die im Grasberger Ortskern. Ab dem 1. Februar 2018 übernimmt der Abfall-Service Osterholz die Entsorgung des Papiers im zentralen Ortsbereich in Grasberg.
Vereinsvorsitzender Manfred Grotheer und Fußball-Spartenleiter Heiko Waldow bedauern den Wegfall der Einnahmen durch die Altpapiersammlungen. Aber man wolle niemanden einem körperlichen Risiko – noch dem einer Strafanzeige – aussetzen, unterstreichen die Vereinssprecher.
Strenge Sicherheitsauflagen
Die strengen formalen Auflagen der Fahreinsätze waren für die Sportler in der Praxis nicht durchzuhalten. In der Regel stand eine Person auf dem Anhänger, die anderen warfen die Altpapierstapel einfach oben drauf. Einer sortierte, die anderen sammelten. Meist fanden die Sammler anschließend irgendwo noch Platz auf dem Gefährt, um in den langgezogenen Moorkoloniedörfern bis zum nächsten Haus mitfahren zu können. Das war natürlich verboten. Es kam zu Unfällen und die Polizei musste sich der Angelegenheit annehmen. Verwarnungsgelder wurden fällig. Das Aus für die Sammlungen.
Die Polizei wolle es den Leuten nicht unnötig schwer machen, sei jedoch zur Abwehr von Gefahren da. „Das ist unsere ureigenste Aufgabe“, erklärt Polizeisprecher Helge Cassens gegenüber der Wümme-Zeitung.
Bürgermeisterin Marion Schorfmann bescheinigt den Aktiven der Turn- und Sportgemeinschaft Wörpedorf, Grasberg, Eickedorf „ein wirklich langes Durchhaltevermögen und Engagement“. Alle anderen Vereine hätten die Altpapiersammlung schon viel früher aufgegeben.