Der Förderverein der Wilhelm-Focke-Oberschule an der Bergiusstraße in Lehesterdeich hat ein neues Projekt ins Leben gerufen - und dafür wird im wahrsten Sinne des Wortes von Schülern, Lehrern und Eltern geackert.
Schüler, Lehrer und Eltern ackern in ihrer Freizeit, um „ihre“ Schule, die Wilhelm-Focke-Oberschule, zu verschönern. Naschgarten-Projekt nennt sich das, was der Förderverein der Schule an der Bergiusstraße ins Leben gerufen hat. Geplant ist, im Innenhof einen „Garten der Sinne“ entstehen zu lassen, ein Areal, auf dem Schüler die Natur gestalten sowie Obst und Kräuter ernten können.
Tische und Bänke aus der hauseigenen Schüler-Werkstatt sollen im Zentrum stehen und bei warmem Wetter als Erweiterung der Mensa dienen. Mit einem Sonnensegel versehen wird dieser geschützte Außenbereich ein Platzangebot für rund 60 Personen sein, zum Arbeiten und auch für Jahrgangsfeiern. Dann steht eine feste Grillstation für Würstchen parat.
Hof mit neuem Gesicht
400 Quadratmeter misst der Hof, der bislang etwas unscheinbar mit ein paar Sträuchern bestückt war, einen Teich zu bieten hatte sowie eine gepflasterte Fläche in der Mitte. „Als ich das sah, dachte ich sofort: Da kann man viel mehr draus machen“, erinnert sich Guido Marahrens, Vorsitzender des Fördervereins und Ideengeber des Naschgartens. Der Gedanke, dem bislang unscheinbaren Hof ein neues Gesicht zu verpassen, stieß sofort auf Anklang in dem Verein, der sich im vergangenen Jahr neu zusammengesetzt hat.

Jetzt wird eingepflanzt: Maria Sundermann (von links), Stefanie Märkl mit Sohn Janis und Lehrerin Claudia Schleese.
Förderverein hat sich einiges vorgenommen
Schließlich hat sich der Förderverein bis nächstes Jahr einiges vorgenommen: Im vorderen Teil entsteht ein Bachlauf mit Gefälle, begrenzt von Rhabarberstauden und Mädesüß. Er soll einen natürlichen Wasserzulauf für den Fischteich darstellen. Ein Kräuter-Duft-Garten komplettiert diesen Bereich. Aus der Ernte von Majoran, Petersilie, Rosmarin und Co. lasse sich wunderbar Pesto und Öl herstellen, berichtet Guido Marahrens. Die Produkte aus 100 Prozent Natur ließen sich im Kiosk verkaufen oder von der hauseigenen Schülerfirma „Fockes Catering“ nutzen. Einen Platz für die Kräuter, ein mit Beton eingefasstes Hochbeet, existiert bereits. Mit bunten Mosaiken bestückt wird die Steinumfassung ansprechend gestaltet.
Damit die Schüler von April bis Oktober ernten können, stehen nicht nur Holunder und Haselnussbüsche am Wegesrand, eine Erdbeertreppe bekommt einen Sonnenplatz, ebenso das Spalierobst und das Gemüsehochbeet. Im Schatten wachsen Bärlauch, Waldmeister, Walderdbeeren und -heidelbeeren. Auf der Rasenfläche am Ende des Gartens werden Obstbäume gepflanzt. Auch eine Bewässerungsanlage im hinteren Teil des Gartens ist geplant, ebenso eine Ecke für Kompost.
Bedenken, dass einige Schüler sich über den Naschgarten hermachen und andere leer ausgehen, hat Marahrens nicht. Es sei immer eine Pausenaufsicht mit den Schülern hier. Er freut sich eher, dass nun wieder Obst- und Gemüsesorten konsumiert würden, die eher unbekannt sind – ob Aronia- und Gojabeeren oder Topinambur.
Über mangelnde Unterstützung vor Ort kann der Fördervereinsvorsitzende nicht klagen. In jeder Ecke wird geschaufelt und gegraben. Doch der Bedarf an zahlenden Mitgliedern sei immer noch hoch. Aus diesem Grund hat der Verein ein neues Modell eingeführt: Außer dem Jahresbeitrag von zwölf Euro ist es möglich, für die gesamte Schulzeit des Kindes einmalig 60 Euro zu zahlen.
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