Landkreis Osterholz. Von einem saisonüblichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Januar spricht die Bundesagentur in ihrem Monatsrückblick, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Demnach stieg die Arbeitslosenquote im Landkreis Osterholz gegenüber dem Dezember von 3,3 auf 3,5 Prozent an. Im Januar 2022 waren genau drei Prozent gemeldet worden.
Laut Agenturmitteilung seien kreisweit 2117 Menschen arbeitslos gemeldet gewesen – das sind 125 mehr als im Vormonat und 259 mehr als im Januar 2022. Dennoch zeige sich der regionale Arbeitsmarkt weiterhin recht stabil, wie der Bremer Agenturgeschäftsführer Joachim Ossmann darlegt. Das Ausmaß des Anstiegs liegt nach seinen Worten "etwas unterhalb des langjährigen Durchschnitts".
Die Zahl der Kurzarbeitsanträge und die Zunahme der Jugendarbeitslosigkeit bewegten sich auf niedrigem Niveau. Dazu registriere die Agentur für Arbeit 713 offene Stellen im Landkreis Osterholz - 13 mehr als im Dezember - sowie eine steigende Arbeitskräfte-Nachfrage unter anderem im Bereich der Zeitarbeit. Die Zahl neu gemeldeter Arbeitsstellen sei insgesamt zuletzt allerdings rückläufig gewesen, so Ossmann.
Von den 2117 Arbeitslosen fielen 1172 in den Bereich der Grundsicherung für Arbeitssuchende – das sind 31 mehr als im Vormonat. Diese Menschen werden vom Jobcenter der Pro-Arbeit betreut. Den größeren Zuwachs verzeichnete die Agentur für Arbeit binnen Monatsfrist im Rechtskreis des dritten Sozialgesetzbuchs: Dort bezogen 945 Menschen Leistungen zur Arbeitsförderung – 94 mehr als im Dezember 2022.
Spürbare Zurückhaltung
Für den Januar im Landkreis Cuxhaven meldete die Bundesagentur für Arbeit einen Anstieg der Arbeitslosenquote von 5,3 auf 5,7 von Prozent. Im Landkreis Rotenburg kletterte die Quote von 3,5 auf 3,8 Prozent. Innerhalb beider Flächenlandkreise gibt es jedoch große regionale Unterschiede. Im Agenturbezirk Wesermünde, zu dem unter anderem die Gemeinden Hagen und Beverstedt zählen, nahm die Zahl der Erwerbslosen von 2391 auf 2584 Arbeitslose zu; damit stieg die dortige Quote von 4,3 auf 4,7 Prozent an. Die Agenturgeschäftsstelle Bremervörde, zuständig unter anderem für die Gemeinde Gnarrenburg, registrierte 884 Arbeitslose und damit 57 mehr als im Vormonat. Das entspricht einem Anstieg der Quote von 3,7 auf 3,9 Prozent.
Die zuständige Geschäftsführerin der Stader Agentur, Dagmar Froelich, stellte dazu am Dienstag fest: "Es dominieren vorwiegend jahreszeitlich bedingte Einflüsse." Viele Betriebe verhielten sich Froelich zufolge derzeit zurückhaltend: "Materialengpässe, unterbrochene Lieferketten und die weiteren Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sorgen für Unsicherheiten." Nach wie vor aber sei der Bedarf an qualifizierten Fachkräften hoch.