Osterholz-Scharmbeck. Die „Birken am Weyerberg“ von Udo Peters sollen das Entree säumen. Das Ölgemälde des Wahl-Worpsweders Peters zeigt nicht nur ein für die Region geradezu klassisches Motiv, es hat darüber hinaus eine für die hiesige Kunstszene bisweilen sogar existenzielle Bedeutung: Es war das erste Bild, das der damalige Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Osterholz, Karl-Heinz Marg, für eine Sammlung erwarb, die seit 1980 auf über 400 Exponate angewachsen ist. 40 Jahre nachdem Marg den Grundstock legte, treffen nun „alte Worpsweder“ auf jene aus der zweiten Generation ebenso wie auf Zeitgenossen – im Haus der „Eigentümerin“: Vom 16. bis 26. September zeigt die Sparkasse Rotenburg Osterholz in der Kreisstadt unterstützt von unseren Kolleginnen und Kollegen des OSTERHOLZER KREISBLATT die Sonderausstellung „Sparkassen-Art“.
Sie spannt einen Bogen von den Gründern der Künstlerkolonie, über die sogenannte zweite Generation bis hinein in die Gegenwart, zeigt Werke von Fritz Mackensen, Otto Modersohn und Hans am Ende ebenso wie solche von Paula Modersohn-Becker, Udo Peters oder Karl Krummacher und Arbeiten etwa von Natascha Ungeheuer, Pit Morell oder Heini Linkshänder. Damit greift die Präsentation, die eigentlich bereits für Mai geplant war, dann aber wegen der Corona-Pandemie verschoben werden musste, auch das Ziel der Sammlung auf: Werke alter Meister in der Region zu bewahren und zeitgenössische Kunst zu fördern.
Rundgänge zu festen Zeiten
Ulrich Messerschmidt ist die Vorfreude deutlich anzumerken. Man habe keine Kosten und Mühen gescheut, die Bilder der Sammlung zusammenzutragen, um sie der Öffentlichkeit im Verbund zu zeigen, so der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse. Immerhin sind einige der Exponate dauerhaft unter anderem an die Große Kunstschau in Worpswede ausgeliehen. Für ihren 14-tägigen „Ausflug“ in die Kreisstadt müssen zum Beispiel besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Damit, sollte man meinen, kennt sich eine Sparkasse bestens aus, doch die Anforderungen von kunstsachverständigen Versicherern muss ein Bankhaus eben auch nicht alle Tage erfüllen. „Die Bilder sind nicht nur in der Region geblieben, sie sind im Laufe der Zeit auch wertvoll geworden“, so Messerschmidt.
Werke von insgesamt 37 Künstlerinnen und Künstlern werden den Besuchern der Sonderausstellung auf ihrem Spaziergang durch die Worpsweder Kunstgeschichte und das Sparkassengebäude begegnen. Es gibt Themenräume, die sich intensiv mit dem Schaffen einzelner Künstler befassen, etwa einen Hoetger-Raum oder einen Raum für Paula Modersohn-Becker und Clara Rilke-Westhoff, oder den Lichthof mit den Arbeiten der zeitgenössischen Kreativen, darunter unter anderem Werke von Waldemar Otto. Zusammengestellt wurde die Ausstellung von Donata Holz, die die Sammlung bereits vor 20 Jahren unter dem Titel „Unter den großen Himmeln“ in einem Bildband vorgestellt hatte.
Begleitend zur Ausstellung gibt es eine kleine Broschüre mit Informationen über die Künstlerinnen und Künstler. Damit können sich die Besucher auf eigene Faust auf den etwa 45 Minuten langen, barrierefreien Rundgang durch die „Sparkassen-Galerie“ machen – zu festgelegten Zeiten mit maximal jeweils 15 Kunstinteressierten. Außerdem gibt es Sondertermine und Führungen, die direkt mit Donata Holz vereinbart werden können und zwei Freitage, die Berufstätigen vorbehalten sind. „Beim 'Abend für die Kunst' sind am 18. und 25. September Ausstellungsbesuche um 18, 19 und 20 Uhr möglich“, sagt Bettina von Öhsen von der Sparkasse.
Der Eintritt zur Ausstellung ist kostenfrei, allerdings müssen potenzielle Besucher vorher ein Ticket ordern. Das ist ab sofort via Internet möglich, für Kunstinteressierte ohne Anschluss ans weltweite Netz sind Kartenbestellungen auch in den Geschäftsstellen der Sparkasse möglich.
Das OSTERHOLZER KREISBLATT ist Partner der Sparkasse bei der „Sparkassen-Art“. „Ich freue mich, dass wir diese Ausstellung begleiten können, denn diese Sammlung ist für die hiesigen Kreativen sehr wichtig gewesen. Manch einer hätte ohne die Ankäufe der Bank vielleicht gar nicht als Künstler überleben können“, erinnerte Angelika Saade, Geschäftsführerin des Osterholzer Zeitungsverlages, an die handfeste Wirkung dieser Art von Kulturunterstützung. Die Redaktion werde in den kommenden Wochen etliche der ausgestellten Bilder und Skulpturen vorstellen, Interviews führen und Geschichten rund um die Sonderausstellung veröffentlichen.
Sparkassen-Art, 16. bis 26. September
Besuche der Ausstellung im Sparkassen-Beratungscenter an der Bahnhofstraße 45 in Osterholz-Scharmbeck sind möglich mittwochs und freitags um 15, 16 und 17 Uhr, sonnabends um 10, 11, 14, 15, 16 und 17 Uhr sowie freitags für Berufstätige um 18, 19 und 20 Uhr.
Sondertermine und Führungen finden nach Vereinbarung via E-Mail an Donata.holz@t-online.de satt.
Der Eintritt ist kostenfrei, die Besucher müssen aber einen Mund-Nase-Schutz tragen und den Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten. Darüber hinaus gibt es getrennte Ein- und Ausgänge, Desinfektionsmittel stehen nach Auskunft der Sparkasse ebenfalls bereit.
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