Osterholz-Scharmbeck. Auf rund 100.000 Euro beziffert die Polizei den Schaden, der bei einem Wohnhausbrand am Dienstagvormittag an der Bremer Straße, Höhe Lange Straße, entstand. Menschen wurden der Mitteilung zufolge nicht verletzt.
Das war aber anfangs nicht klar. "Noch auf der Anfahrt erfolgte die Höherstufung auf 'Wohnungsbrand - Menschenleben in Gefahr'", berichtet der Osterholzer Feuerwehr-Pressesprecher Chris Hartmann. Das Feuer war in einem Anbau mit mehreren kleinen Wohnungen entstanden. Die erste Inaugenscheinnahme am Brandort ergab, dass sich zwei Bewohner der im ersten Stock gelegenen Wohnung auf die rückseitige, ebenfalls im ersten Stock gelegene Terrasse gerettet hatten. Dort waren sie allerdings dem beißend dicken, schwarzen Qualm ausgesetzt, der den Brandbekämpfern schon von Weitem den Weg gewiesen hatte. „Hier mussten wir zuerst helfen“, sagt Hartmann.
Die Bewohner im Alter von 35 und 58 Jahren konnten geborgen werden. Rettungskräfte brachten die 58-Jährige zur medizinischen Versorgung zunächst in ein Krankenhaus. Eine weitere Person war rechtzeitig von Polizeibeamten aus einem angrenzenden Haus geholt worden.
Während die Feuerwehren aus Scharmbeckstotel und Pennigbüttel nachalarmiert wurden, hatte die Polizei bereits die Bremer Straße zwischen Wilhelmstraße und Lange Straße für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Die Sperrung dauerte zwei Stunden an. Um die Brandstelle vollständig ablöschen zu können, wurde zudem die Drehleiter aus Osterholz-Scharmbeck angefordert. „Es war notwendig, die Dachhaut zu öffnen, um an eventuelle Glutnester zu gelangen“, erklärte Hartmann.
Fast 50 Wehrkräfte vor Ort
Etwa 47 Einsatzkräfte waren mit neun Fahrzeugen und drei Rettungsfahrzeugen des Deutschen Roten Kreuzes zu dem gut 60-minütigen Einsatz ausgerückt. Bei der Aufnahme des Brandes leistete ein 35-jähriger Bewohner Widerstand und versuchte, einen 23-jährigen Polizeibeamten zu schlagen. Deswegen wird jetzt ein Ermittlungsverfahren gegen den 35-Jährigen eingeleitet.
Brandstiftung nicht ausgeschlossen
Die Ursache für das Feuer ist noch nicht eindeutig geklärt. Erste Hinweise eines 58-jährigen Mannes, der ebenfalls dort wohnt, deuten aber nach Auskunft der Polizei auf eine mögliche Brandstiftung hin. Die Ermittlungen der Polizei Osterholz am Brandort dauern derzeit an. Den beiden tatverdächtigen Personen wurde eine Blutprobe entnommen. Der 35-Jährige stand unter Alkoholeinfluss und wurde zunächst einmal in Gewahrsam genommen.
Die betroffenen Wohnungen im Anbau sind derzeit nicht mehr bewohnbar.