Landkreis Osterholz. Als "unseriös und schlecht für die politische Kultur im Landkreis" hat der FDP-Kreisverband Osterholz die Entscheidung des Schul- und Kreisausschusses kritisiert, eine Elternbefragung im Ostkreis nur zur Integrierten Gesamtschule (IGS) zu starten. SPD und Grüne hatten dies mit ihrer hauchdünnen Mehrheit durchgesetzt.
Die Liberalen werfen den Sozialdemokraten und den Grünen vor, die neue Schulform der Oberschule bewusst unterschlagen zu haben, damit die Bürger ja nicht zwischen zwei Modellen wählen können. "Damit demaskieren sich SPD und Grüne selbst und zutage kommen die dogmatischen Ideologieritter, die sie in der Bildungspolitik nun einmal sind", meint der FDP-Kreisvorsitzende Tim Schardelmann.
Das ursprünglich vorgeschlagene IGS-Modell an den drei Standorten Grasberg, Lilienthal und Worpswede hatte Zustimmung bei den Eltern gefunden und für Konsens bei allen im Kreistag vertretenen Parteien gesorgt, weil dadurch alle drei Schulstandorte im Ostkreis erhalten worden wären. Die Landesschulbehörde hatte dann dieses Modell nicht genehmigt - eine Entscheidung, die vom Verwaltungsgericht Stade bestätigt wurde.
Die FDP weist darauf hin, dass derzeit alle drei Schulstandorte nur über das Oberschulmodell erhalten werden können. "Diese stellt einen Mehrwert dar, da in Grasberg und Worpswede ein gymnasialer Zweig bis zur zehnten Klasse eingeführt würde", sagen die Liberalen. Sie werfen der SPD und den Grünen vor, mit der jetzt durchgesetzten Maßnahme das Aus des Schulstandortes Worpswede bewusst in Kauf zu nehmen. Dieser Kurs sei für den östlichen Landkreis nicht dienlich, Bürgernähe sehe anders aus.