Osterholz-Scharmbeck. Ein Bett sorgt für Begeisterung bei der Lebenshilfe Osterholz. Aber es ist nicht irgendein Bett – es ist ein spezielles Pflegebett für Kinder und Jugendliche. Seit rund vier Wochen steht es in der Einrichtung an der Bahnhofstraße und wurde dort bereits einige Mal benutzt. Die Anschaffung hat der Lions Club Ritterhude möglich gemacht. „Wir hätten bis 8000 Euro ausgeben dürfen und haben uns jetzt für ein Bett für 4200 Euro entschieden“, sagt der Geschäftsführer der Lebenshilfe Olaf Bargemann.
Die Lebenshilfe Osterholz ist einer der wichtigen Anbieter von sozialen Dienstleistungen für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren sowie deren Angehörige im Landkreis Osterholz. Es gibt ambulante Angebote, bei denen Kinder und junge Erwachsene tagsüber betreut werden. „Die Tage sollen für junge Leute ein bisschen wie Ferien sein“, erklärt Dörthe Taubel. Sie leitet den Bereich Familien bei der Lebenshilfe. Das Angebot soll Eltern entlasten. Es gebe Kinder und Jugendliche, die sehr intensiver Pflege bedürften. „Manche müssen nachts alle zwei Stunden umgelagert werden“, sagt Taubel. Das sei eine unglaubliche Belastung für Eltern und Angehörige, daher habe die Lebenshilfe entschieden, ein spezielles Bett anzuschaffen, in dem pflegebedürftige Menschen entsprechend versorgt werden können. „Bei unserem Ansatz geht es immer auch darum, die Familien mit einzubeziehen“, erklärt Bargemann.
Kurzzeitpflege geplant
Und genau dieser Ansatz war es, der den Lions Club Ritterhude zu der Spende bewegt hat. „Das Konzept ist nicht alltäglich, das hat uns überzeugt“, erklärt Jürgen Petzke, der bis Ende vergangenen Jahres Präsident des Klubs war. „Und uns hat auch gefallen, dass Kinder, die noch nicht volljährig sind, nicht stationär aufgenommen werden“, fügt der Vorsitzende des Fördervereins des Lions Clubs, Karlheinz Dekreon, hinzu. Es sei wichtig, dass die Kinder möglichst in gewohnter Umgebung betreut werden.
Entsprechend wohnlich ist die Einrichtung gestaltet. Die Zimmer sind in unterschiedlichen Farbtönen gehalten, um die Orientierung zu vereinfachen. Insgesamt bietet sie acht Schlafplätze, im Notfall kann noch ein neunter dazukommen. Nur das neue Bett sieht auf den ersten Blick doch etwas abschreckend aus, zwar ist das komplette Gestell aus Holz. Aber es ist bis auf Kopfhöhe vergittert. Das diene dazu, die Menschen zu schützen, so Taubel. „Es gibt einige Menschen, die nachts herumklettern.“ Und um Verletzungen zu vermeiden, sei das Bett mit Gittern gesichert. Weiter unten sind Plexiglasscheiben angebracht. „Damit niemand im Schlaf Gliedmaßen durchstreckt und sich diese dann bricht.“ Das Bett ist komplett höhenverstellbar, damit die Mitarbeiter die Kinder und Jugendlichen in bequemer Arbeitshöhe umlagern und versorgen können und Menschen selbst in das Bett steigen können. Auch das Kopfteil ist einzeln verstellbar. „Es gibt sogar Eltern, die sich die Anschaffung eines solchen Bettes gewünscht haben“, sagt Taubel. Aber auch schon davor sei klar gewesen, dass ein solches Bett angeschafft werde, sagt Bargemann, man brauche es einfach, wenn eine Kurzzeitpflege eingerichtet werden soll.
Und genau so eine ist bei der Lebenshilfe geplant. Kinder und Jugendlichen sollen ein langes Wochenende bleiben können. „Dafür ist das Bett nötig“, so der Geschäftsführer. Die Kosten für solch eine Kurzzeitpflege werden von der Pflegekasse übernommen. Darüber hinaus biete auch der Landkreis seine Unterstützung an, so Taubel.
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