Ritterhude. Die Besucher des Adventskonzerts in der Ritterhuder St.-Johannes-Kirche erlebten einen besinnlichen und zugleich bewegenden Abend. Dort trat der Bremer Glockenchor auf. Er besteht aus sieben Frauen und Männern. Sie singen unter der Leitung von Uwe Barkemeyer. In Ritterhude betraten sie in roten Roben melodisch läutend die Kirche. Außerdem wirkten das Bremer Vokal-Ensemble Chorios und die Pianistin Stefanie Adler mit.
Besinnliche Worte sprach zwischen den weihnachtlichen Liedern Pastor i. R. Holger Gehrke von der Nikolai-Kirchengemeinde Gröpelingen-Oslebshausen. Der ehrenamtliche Seenot-Retter und Segler begann mit dem Ausruf der Nautiker auf See: „Feuer in der Kimm!“ Es kündigt einen Leuchtturm in Sichtweite sowie den nahe gelegenen Hafen an. So sei es auch im Advent. „Das Ziel, es steht kurz bevor“, so Pastor Gehrke. „Ein Schippern im Dunkel und einer ruft ‚Feuer in der Kimm‘!“ Das Feuer der Weihnacht sei schon zum vierten Advent hell erleuchtet, so der Seelsorger. „Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern“, stimmten dazu die zwölf Frauen von Chorios an. Sie wechselten sich mit den Handglockenspielern im Konzertprogramm ab, die mit gekonnten Griffen kleine und größere Glocken melodisch zum Klingen brachten, zum Beispiel zu „Jingle Bells“ und anderen Weihnachtsliedern. Pastor Gehrke gestand seine Vorliebe für Dichter wie Rainer-Maria Rilke, Heinrich Heine, Theodor Storm und Hermann Hesse. Einige Kostproben aus ihren Versen waren zu hören. Zum Abschluss folgte das Gedicht „Vom Schenken“ von Joachim Ringelnatz. „Schenke groß oder klein, aber immer gediegen, sei eingedenk, dass dein Geschenk du selber bist.“ Gehrke verabschiedete die Konzertgäste mit den Worten: „Wir wünschen uns, dass Sie sich heute Abend ein wenig beschenkt fühlen.“