Grasberg. Bei einigen Bäumen am Rand der Neu-Rautendorfer Straße sind die Kronen schon gekappt. Voraussichtlich ab 15. Dezember werden in der Straße rund 150 Straßenbäume notgefällt, teilt der allgemeine Vertreter der Bürgermeisterin, Stefan Ritthaler mit. Das ist die Fortsetzung der im Mai bekannt geworden massiven Schädigung von Baumwurzeln im Zuge des Breitbandausbaus im Auftrag der Telekommunikationsfirma EWE. Im Zuge dieser Arbeiten sollen im Landkreis Osterholz über 7000 Haushalte angeschlossen werden können.
Dazu seien Tiefbauarbeiten auf einer Länge von über 260 Kilometern notwendig, hieß es seitens der EWE. In Grasberg hatte ein ausführender Tiefbau-Subunternehmer der EWE beim Ausheben der Gräben für das Glasfaserkabel mit einem Mini-Bagger die Wurzeln vieler Straßenbäume abgehackt. Betroffen waren der Huxfelder Damm, die Neu-Rautendorfer Straße und die Rautendorfer Straße. Derartige Schäden gefährden den sicheren Stand der Bäume und damit die Verkehrssicherheit an den Straßen.
Baumgutachter inspizierten wie berichtet die betroffenen Straßenbäume, so auch derzeit in der Rautendorfer Straße. Das Ergebnis ernüchterte. Rund 300 Bäume müssen als Folge der Arbeiten insgesamt in Grasberg gefällt werden. Ritthaler sagt: „Das hätte die EWE früher sehen müssen.“ Die Überwachung seitens des Auftraggebers habe gefehlt. Grasberg zieht Konsequenzen daraus: Künftig werde die Gemeinde dies selbst tun.
In Sachen Abwicklung des Schadens gebe sich die EWE nunmehr „größte Mühe“ und die Firma habe sich im Grasberger Verwaltungsausschuss förmlich entschuldigt. Alle Bäume sollen nachgepflanzt werden, so Ritthaler. Diese neuen Bäume seien bereits „in die Klimaerwärmung hinein geschult worden.“ Doch auch er weiß: „Diese Erklärung ersetzt natürlich nicht eine 100-jährige Eiche.“ Diese Sorge hege er derzeit bezüglich der Rautendorfer Straße. In anderen Straßen seien überwiegend Birken betroffen.
In der Neu-Rautendorfer Straße soll es während der Arbeiten „lediglich punktuell zu Straßensperrungen“ kommen – dort, wo gerade ein Baum gefällt wird. Da die Straße zu zwei Seiten ein- und ausfahrbar sei, erwartet Ritthaler keine großen Verkehrsbehinderungen.