Gegen 7 Uhr waren am Dienstagmorgen auf einer Ottersteiner Hofstelle alle Glutnester aufgespürt und gelöscht, und der Brandort war sicher. Nach fast acht Stunden endete der nächtliche Einsatz für die Kameradinnen und Kameraden der Ortsfeuerwehren Otterstein, Adolphsdorf, Tüschendorf und Grasberg. Rund 80 Frauen und Männer löschten den Brand in der Ottersteiner Straße, nachdem um 23.40 Uhr Alarm ausgelöst worden war.
Rund 150 Stroh- und Heuballen im Vollbrand fanden die Feuerwehren vor, als sie den landwirtschaftlichen Betrieb in der Ottersteiner Straße erreichten, so der Ottersteiner Ortsbrandmeister und Einsatzleiter Benjamin Willbrock. Doch diesen galt nicht das erste Augenmerk der Feuerwehrleute. Der Funkenflug erfolgte in Richtung des reetgedeckten Wohnhauses. Um ein Übergreifen des Brandes darauf zu verhindern, sei dessen Dach zunächst mit Wasser bespritzt worden. Zumal schon erkennbar war: „Bei den Ballen, da konnten wir nichts mehr retten.“
Nachdem das Dach gesichert war, ging es an die Brandbekämpfung. Rund 1200 Meter Schlauch rollten die Feuerwehren dafür aus, so Wellbrock, der gemeinsam mit Grasbergs stellvertretenden Ortsbrandmeister Thorsten Schaffert den Einsatz leitete. Ob der Größe des Brandes und der großen Zahl an Einsatzkräften war auch Kreisbrandmeister Jan Hinken zugegen.
Strohbrände zu löschen seien aufwendig, denn im Inneren bildeten sich Glutnester, so Wellbrock. Damit die Kameradinnen und Kameraden nicht noch den ganzen Folgetag an der Brandstellen hätten ausharren müssen, wurde mit Traktoren und Frontlader das brennende Heu und Stroh während der Löscharbeiten an der großflächig ausgeleuchteten Einsatzstelle auseinander geschoben.
Die Polizei habe den Einsatz begleitet. Die Brandursache sei noch unklar, sagt der Ortsbrandmeister. Aufgrund der emotionalen Belastung durch den Brand sei ein Anwohner vorsorglich in eine Klinik gebracht worden, so Wellbrock. Eine Verletzung, wie von anderen Medien berichtet, habe nicht vorgelegen.
Strohbrände seien zu dieser Jahreszeit nicht ungewöhnlich, „weil Selbstentzündung eine Rolle spielt“. Diese könne erfolgen, wenn das Stroh oder Heu beim Pressen feucht oder nass sei. Durch den anschließenden Verwesungsprozess entstehe Hitze und eine Selbstentzündung sei möglich. Für diesen Einsatz aber betont Wellbrock: Er könne nicht sagen, ob dies der Fall war.