Grasberg. Für die Gemeinde Grasberg soll ein Notfallbänke-Kataster erstellt werden. Dafür hat sich der Ausschuss für Jugend, Senioren, Sport, Kultur und Tourismus am Dienstagabend im Rathaus ausgesprochen. Der örtliche Seniorenbeirat hatte das Projekt auf Empfehlung des Kreisseniorenbeirats Osterholz beantragt.
Ziel ist es, öffentliche Sitzbänke in der Gemeinde mit einer Notfall-ID zu kennzeichnen, die mit den Standort-Koordinaten in einem zentralen Notfallbänke-Kataster hinterlegt sind. Kommt es zu einem Notfall in der Nähe einer dieser Bänke, kann der Anrufer anhand der ID auf der Bank seinen Standort an die Einsatzzentrale geben, damit Rettungskräfte den Einsatzort zielgenau erreichen können. Dies könne für die hilfebedürftige Person für einen eigenen Notruf von entscheidender Bedeutung sein, aber auch für Helfer, die wenig Ortskenntnisse besitzen oder bei Sitzbänken außerhalb des Straßennetzes oder in Außenbereichen den Rettungsdienst benötigen, heißt es in der Beschlussvorlage. Das Notfall-Bank-System müsse allerdings ausreichend bekannt gemacht, klar erkennbar und gut anzuwenden sein. Auch in anderen Kommunen werden Bänke mit Notall-Kennungen ausgestattet.
Die Grasberger Gemeindeverwaltung will allerdings noch einen Schritt weiter gehen und schlägt vor, die Notfall-ID um einen QR-Code zu erweitern. Darunter könnten wesentliche Informationen zu dem Aufstellort, aber auch weiterer Einrichtungen und Ziele in der Nähe hinterlegt werden. "Hierdurch könnten sich auch auswärtige Tages- und Radtouristen informieren und so weniger Informationstafeln aufgestellt und dauerhaft unterhalten werden", heißt es in der Vorlage. Neue Informationen und Änderungen könnten zudem leicht über die hinterlegte Homepage und das dazugehörige Notfallbank-Kataster angepasst und aktualisiert werden. Der Jugendtreff und das Jugendparlament Grasberg hätten sich bereit erklärt, im Rahmen einer Projektarbeit bei der Erstellung und der Erfassung der wesentlichen Informationen zum Notfallbänke-Kataster und der QR-Codes zu unterstützen. "Die Jugendlichen können sämtliche Informationen digital zusammenführen, um diese zum Beispiel auf einer zugeordneten Seite der Website der Gemeinde Grasberg zu visualisieren."
Prinzipiell sei es das Ziel, alle Bänke in der Gemeinde in das Kataster aufzunehmen, sagte Bürgermeisterin Marion Schorfmann im Nachgang zu der Sitzung. "Aber das lässt sich nicht mal eben so machen." Die Bänke sollen ihr zufolge nach und nach mit der Notfall-ID ausgestattet werden, angefangen bei den Sitzgelegenheiten, die etwas abseits beispielsweise an Spazier- oder Radwegen liegen. Um wie viele Bänke es sich in der Gemeinde handelt, sei noch nicht abschließend erfasst, erklärt sie. Zwar hätten die Außendienstmitarbeiter der Gemeinde eine Aufstellung, weil sie die Mülleimer an den Bänken wöchentlich leerten, aber es gebe auch Bänke ohne Papierkörbe. Schorfmann geht von rund 25 Bänken im Ortskern und noch einmal so vielen in den Außenbereichen aus.
CDU-Ratsfrau Martina Warnken bewertete beide Vorschläge positiv. "So schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe." Sie erklärte, die Dorfgemeinschaften Huxfeld und Schmalenbeck planen, über die Stiftung Behringhoff neue Bänke aufzustellen. "Wenn wir die gleich mit dem Notfall-Kataster verbinden, wäre das perfekt."