Grundschule Grasberg wird erweitert Bald fit für den Ganztagsbetrieb

Um rund 600 Quadratmeter Fläche wächst die Grundschule Grasberg in diesem Jahr mittels eines Anbaus. Der Rohbau steht. Während der Ferien geht es weiter mit Arbeiten am bestehenden Gebäude.
10.07.2020, 05:33 Uhr
Lesedauer: 3 Min
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Von Undine Mader

Grasberg. Ein Wasserstrahl klatscht an die Fensterscheibe. Bauleute bereiten die Klinkerfassade fürs Verfugen vor. Drinnen Baustaub und Wände, Böden, Treppen und Säulen in grauem Beton. In wenigen Monaten wird das Bild ein anderes sein. Die Leiterin der Grundschule Grasberg, Heike Krug, und ihre Konrektorin Nadine Blank zeichnen es im Rohbau des Anbaus schon jetzt mit Worten. Sie erzählen von bordeauxroten Stühlen für die Aula und farblich abgestimmten Wänden, schwärmen vom „traumhaft großen“ neuen Lehrerzimmer und dass dort grüne Wände für eine gewisse Entspannung sorgen sollen. Mit einem Architekten haben sie das Farbkonzept für den neuen Teil der Schule, der bis Jahresende fertig sein soll, geplant. Nur eines von vielen Themen, womit die beiden Lehrerinnen in den vergangenen Monaten im Zuge der Schulerweiterung befasst waren und sind. Und Krug lobt die Zusammenarbeit mit dem Grasberger Kämmerer Heiko Hartwig.

Rund 600 Quadratmeter Fläche bekommt die Grasberger Grundschule mit dem neuen Anbau. Rund 3,4 Millionen Euro beträgt die Investitionssumme für den zweigeschossigen Bau in Richtung Gefkensweg. Er macht die Schule fit für die Zukunft. Unter anderem entsteht eine Aula mit Küchenbereich – auch als Mensa nutzbar, wenn in Niedersachsen der Ganztagsbetrieb kommt. Ziel dafür sei 2025, so Bürgermeisterin Marion Schorfmann bei der Baustellenbesichtigung.

Durch einen Fahrstuhl im Anbau wird die Grundschule zudem „fast barrierefrei“, lediglich zwei Klassenräume seien für Menschen mit Handicap weiterhin nicht zugänglich. Seit 2018 hat die Gemeinde an der Schulerweiterung geplant, die Überlegungen dazu habe es noch ein bis zwei Jahre früher gegeben, so Schorfmann. Der Platz war eng geworden in dem Bau aus den 1980er-Jahren. Das Lehrerzimmer war für 15 Lehrkräfte einst geplant und bemessen, inzwischen aber zählt das Kollegium über 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es fehlten zudem Räume für Treffen in Kleingruppen oder Elterngespräche, ebenso eine Aula, ein Fahrstuhl und Fachräume für Musik und Werken.

Nun ist das Neue schon greifbar. Der zweigeschossige Anbau steht vor dem Eingang der Grundschule, die Mauer leicht abgeknickt, große Fenster und eine große Tür lassen ihn weniger wuchtig anmuten. Hier wird künftig der Eingang für Besucher und Eltern sein. Die Lehrkräfte erhalten einen eigenen auf der Rückseite des Anbaus. Und weil die Aula mit Türen von der Grundschule abgetrennt werden kann, könne sie auch außerhalb der Schulzeiten anderweitig genutzt werden, so Schorfmann.

Über der Aula befindet sich der neue Verwaltungstrakt. Ein großes Büro mit Blick auf den Eingang werden sich Heike Krug, Nadine Blank und Schulsekretärin Anke Ternieten teilen. Das habe sich jetzt wegen der Bauarbeiten schon auf weitaus geringer Fläche bewährt. Im rund 90 Quadratmeter großen Lehrerzimmer soll es künftig statt eines langen Tisches vier Tische geben. Auf der anderen Seite des Flures liegen mehrere kleine Räume, als Rückzugsorte oder für Konferenzen und Besprechungen.

Auch im alten Schulteil sieht es nach Baustelle aus. Aus dem bisherigen Mehrzweckraum ist ein schmuckes Klassenzimmer geworden. Noch fehlen die Heizkörper, noch hängen Kabel für die Lampen von der Decke und eines für die digitale Tafel aus der Wand. Der Unterricht soll trotzdem bald darin beginnen, so Krug. In dieser Jahreszeit sei das zum Glück nicht das Problem. Auf den Tischen liegen die Mappen der Schülerinnen und Schüler bereit. Die Möbel sind neu: Drehstühle und Tische mit Rollen, ein Lehrerpult mit Höhenverstellbarer Tischplatte. Drei Lkw-Ladungen neuer Möbel habe die Schule bekommen, schwärmt Krug. Komplett neues Mobiliar für vier Klassenräume. Die abgelegten Möbel sollen in eine Schule nach Afrika gehen, ergänzt Konrektorin Blank.

Mit Beginn der Sommerferien startet in der Grasberger Grundschule die nächste Bauphase: die Arbeiten am Bestand. Wenn am letzten Schultag vor den Sommerferien die Schülerinnen und Schüler mit dem Zeugnis nach Hause gehen, ist geplant, „dass die Handwerker sofort loslegen“. Krug sagt: „Fast alle Klassenräume im Altbaubestand werden umgebaut.“ Gruppenräume sollen entstehen. Der Bauplan sieht vor, dass das am ersten Schultag fertig ist. Sie hoffe, dass es klappt. Aber durch Corona haben sie in den vergangenen Monaten gelernt zu improvisieren. Die Pandemie hat nicht nur das Schulleben beeinflusst, sondern auch die Abläufe der beauftragten Baufirmen verändert. Vor Krug und ihrem Kollegium liegen auch noch das Aussortieren und Umräumen. Die Schulleiterin vergleicht Gefühl und Aufwand mit einem privaten Umzug.

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