Grundschule Grasberg Interner Übergang

Heike Krug lehrt seit mehr als 20 Jahren an der Grundschule Grasberg, jetzt ist sie deren Leiterin. Als Konrektorin beerbt sie ihre seit 2015 in Grasberg tätige Kollegin Nadine Blank.
02.09.2019, 17:33 Uhr
Lesedauer: 3 Min
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Von Undine Mader

Grasberg. Zwei Schreibtische stehen sich gegenüber, der eine ist mit buntem Bürozubehör bestückt. An der Wand dahinter lehnen Gitarren, und im Regal daneben drängen sich Musikbücher. Auf dem anderen Schreibtisch liegt nur eine Mappe. Die zwei Frauen, die daran arbeiten, kommentieren lachend: „Das ist das Schöne, dass wir so verschieden sind und uns so ergänzen.“ Heike Krug, die Frau für die Musik und neue Schulleiterin der Grundschule Grasberg, und ihre Konrektorin, Nadine Blank. Beide gehören seit Jahren dem Grasberger Kollegium an. Seit zwei Wochen sind sie neben der Lehrtätigkeit in ihren neuen Funktionen im Dienst. Krug offiziell, Blank noch kommissarisch.

In 13 Klassen lernen an der Grundschule Grasberg Mädchen und Jungen. Das Kollegium besteht aus 18 Lehrerinnen, zwei Lehrern, sieben pädagogischen Mitarbeitern, drei Assistenzen, zwei Sekretärinnen und einem Hausmeister. Nachdem die bisherige Schulleiterin Gunda Schürmann sich mit den Sommerferien in den Ruhestand verabschiedet hatte, ist die Grundschule nun mit einer neuen Leitung ins neue Schuljahr gestartet. Die bisherige Konrektorin Heike Krug war einzige Bewerberin. Eine Stellvertreterin hat sie im eigenen Kollegium gesucht und gefunden. Auch da habe es keine weiteren Bewerbungen gegeben. „Diese Stellen sind unattraktiv“, sagt Krug. Neben 13 Stunden Unterrichtsverpflichtung ist der komplette Schulbetrieb zu planen. Außerdem kämen immer mehr Aufgaben hinzu, so Krug.

Dass die vakante Konrektorenstelle in Grasberg trotzdem schnell neu besetzt sei, damit habe sie nicht gerechnet. Weil in der Schule Stellen zu den Halbjahren besetzt werden, wird Blank diese jedoch bis Ende Januar 2020 noch kommissarisch ausüben und erst danach offiziell bestellt.

In der internen Neubesetzung sieht Heike Krug einen Vorteil: „Die Kolleginnen wissen, worauf sie sich einlassen.“ Und Nadine Blank wusste nicht nur das. Sie wollte es. Nach ihrem Referendariat ist sie 2015 an die Grasberger Grundschule gekommen. Sie unterrichtet Mathematik und Sachkunde. Seit zwei Jahren habe sie das Gefühl gehabt: „Ich hätte mal Lust etwas außerhalb der normalen Unterrichtsverpflichtung zu machen.“ Eines ihrer neuen Aufgabengebiete heißt derzeit Vertretungsplanung, und beim Blick in die Zukunft sagt sie: „Ich bin offen für alle Aufgaben und freue mich auf alles.“

Heike Krug unterrichtet seit über 20 Jahren an der Grasberger Grundschule Deutsch, Englisch, Musik und den künstlerischen Bereich. Dass sie diese Schule nun leitet, verpackt sie in eine Liebeserklärung. „Ich würde es nicht an einer anderen Schule machen.“ In Grasberg aber, da habe sie Lust. Diese Schule kenne sie gut. Hier sei sie vernetzt. Ein Argument, das doppelt wiegt, denn Krug versteht sich als Kommunikatorin und Netzwerkerin. Einem aufwendigen Bewerbungsverfahren musste sich die einzige und mit der Schule vertraute Bewerberin trotzdem unterziehen. Heike Krug vergleicht den absolvierten Testtag mit einem anspruchsvollen Prüfungsdurchlauf. Aber für sie stand fest: „Wenn ich diesen Job kriegen kann, will ich ihn machen.“ Zumal sie darin für die Schule „einen guten Übergang von alter zu neuer Schulleitung“ sieht.

Das vorhandene Grundgerüst der Grasberger Schule wolle sie nicht verändern. Vielmehr wolle sie schauen, welches Potenzial an der Schule vorhanden ist, das der ganzen Persönlichkeiten und nicht nur das Pädagogische. Das wolle sie entfalten helfen. „Hier ist es schön, weil ich hier Kolleginnen und Kollegen habe, die sich trauen, etwas Neues zu machen“, beschreibt Krug das Kollegium. Und: „Es gibt hier eine gute Basis, auf die man aufbauen kann.“ Als ein kommunikativer Mensch versuche sie außerdem, alle in diesem Gesamtsystem im Blick zu haben. Die Musik sei ganz klar ihr Steckenpferd und diese lässt sie in ihre Arbeit einfließen. Im Brückenjahr-Projekt empfange sie beispielsweise die künftigen Erstklässler musikalisch. Diese lernen damit künftig auch gleich ihre neue Schulleiterin kennen.

Als Team arbeiten Heike Krug und Nadine Blank schon länger zusammen. Beide unterrichten parallel in einem Jahrgang. „Wir haben eine gute Art, uns über Dinge auszutauschen“, sagt Heike Krug und sieht darin eine weitere gute Grundlage für ihre Zusammenarbeit mit Nadine Blank. Gemeinsam wollen sie den Schulalltag an der Grundschule Grasberg optimieren, so Blank, und Schulleiterin Heike Krug formuliert als Ziel: „Wir wollen, dass die Schule für alle Beteiligen ein Ort ist, wo man sich wohlfühlt.“

Eine Großbaustelle liegt in absehbarer Zeit nicht nur vor Schulleiterin und Konrektorin: Noch in diesem Jahr soll der Auftakt für den Anbau an die Grasberger Grundschule gemacht werden, wenn auch inzwischen verzögert. Eigentlich sollte der Baubeginn schon in den Sommerferien sein (wie berichtet). Auf 600 Quadratmeter entstehen neue Räume, was zwangsläufig Veränderungen mit sich bringen wird. Heike Krug sagt: „Wir müssen gucken, wo es mit dem Bau für uns hingeht.“ Sie wolle sich mit der Schule auf den Weg begeben.

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