Hambergen. Einmal im Jahr rücken die Förster der Niedersächsischen Landesforsten aus und gehen gemeinschaftlich mit mehreren Revierinhabern in Holste auf die Jagd. Diesen Freitag, 16. November, ist es wieder soweit. Damit es durch die Bewegungsjagd zu keinen Verkehrsunfällen kommt, wird die Gemeindestraße von Kuhstedt nach Hellingst (Kuhstedter Straße und Hellingster Straße) von 8 bis 16 Uhr komplett gesperrt. Auf der B 74 wird im selben Zeitraum die Höchstgeschwindigkeit zwischen Vollersode und Kuhstedt reduziert, teilen die Landesforsten mit.
Gejagt werden Reh- und Damm- sowie Schwarzwild in den Wäldern der Revierförsterei Hallah um Holste, Vollersode und Kuhstedt herum. Auch Marderhunde und Waschbären würden geschossen, wenn sie den Jägern unter die Augen kämen, bemerkt Kreisjägermeister Heiko Ehing. Während es für das Reh- und Dammwild Abschusspläne und damit Vorgaben gibt, wie viele Tiere geschossen werden dürfen, sollen vom Schwarzwild so viele Tiere wie möglich erlegt werden. Grund dafür ist die Afrikanische Schweinepest.
Afrikanische Schweinepest
Die Krankheit breitet sich in den Wildschweinbeständen vieler Regionen Osteuropas immer weiter aus. Und während es inzwischen auch Fälle in Belgien gibt, scheint die Krankheit Deutschland bislang verschont zu haben. Übertragen wird der Erreger der Krankheit, ein Virus, durch den direkten Kontakt von Tier zu Tier.
Die große Sorge ist, dass sich die Krankheit in den Beständen der Hausschweine ausbreiten könnte. Denn einen Impfstoff gegen die Afrikanische Schweinepest gibt es bislang nicht. Für den Menschen soll der Virus jedoch ungefährlich sein, teilt das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit mit.
Trotzdem dürfen die Jäger nicht alle Wildschweine schießen. „Sie müssen genau gucken, was da kommt“, betont Kreisjägermeister Heiko Ehing. Zum Beispiel sei eine Bache, die noch Junge führt, tabu. Außerdem diene die revierübergreifende Jagd dazu, durch eine Reduzierung des Wildbestandes die Zahl der Wildunfälle zu verringern, weist Ehing hin.
Einen Tag lang werden die Jäger der Landesforsten und die Revierinhaber nun für Unruhe im Lebensraum der Tiere sorgen und damit auch dafür, dass sie sich auf der Suche nach einem ruhigeren Ort in Bewegung setzen. Und das möglichst langsam und bedächtig. Dabei kommen sie an den Hochsitzen vorbei, auf denen sich die Jäger postiert haben und bereits auf sie warten.
Die Landesforsten bitten die Verkehrsteilnehmer an diesem Freitag, 16. November, besonders aufmerksam beim Autofahren zu sein und auf Wild aber auch auf Jagdhunde zu achten, die möglicherweise die Straße queren könnten. „Nach Beendigung der Jagd werden die Geschwindigkeitsbeschränkungen umgehend wieder aufgehoben“, versichert Förster Gunnar Kanzenbach von der Revierförsterei Hallah. Ausflügler werden gebeten, an dem Tag in anderen Wäldern spazierenzugehen.