Lilienthal. Der frühere Vorsitzende der Stiftung Amtmann-Schroeter-Haus, Jochen Kempff, ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Kempff hatte sich im Sommer 2020 mit 84 Jahren aus der Stiftung zurückgezogen, an dessen Spitze er seit 2014 stand. Die Stiftung betreibt das Haus der sozialen Dienste mitten in Lilienthal an der Hauptstraße. Von seinem Abschied wollte Kempff damals ausdrücklich kein großes "Tam-Tam" machen. Jedoch unbestritten für alle Beteiligten sind seine Verdienste um die Stiftung. "Was er für sie gemacht hat, kann man gar nicht hoch genug bewerten", hebt Telse Schulze hervor, die inzwischen den Stiftungsvorsitz innehat.
Jochen Kempff übergab den Vorsitz damals an Heme Mensen mit der Gewissheit, dass die Stiftung Amtmann-Schroeter-Haus solide aufgestellt war. Kempff sah seine Rolle darin, eher im Hintergrund zu wirken und dafür zu sorgen, dass die Stiftung ihre Arbeit dauerhaft fortsetzen kann. "Er mochte es gar nicht, im Rampenlicht zu stehen", sagt Telse Schulze.
Außergewöhnliches Engagement
Jochen Kempff leistete seine ehrenamtliche Arbeit mit viel Herzblut, mit außergewöhnlichem Engagement und Freundlichkeit. "Er war ein ganz feiner und wirklich liebenswerter Mensch", betont Telse Schulze. In Kempffs Ära fiel unter anderem der Bau der beiden Häuser auf dem Gelände, deren Mieteinnahmen dazu beitragen, dass die Stiftung ihre Arbeit finanzieren kann. Eigentlich lebt eine Stiftung von den Zinsen ihres Kapitals. Aber durch die niedrigen Zinssätze waren die Einnahmen drastisch zurückgegangen. Zur Sicherung des Kapitals musste eine langfristige Lösung her.
78 Jahre alt war Kempff, als er die Verantwortung für die Seniorenbegegnungsstätte übernahm, er agierte nach Telse Schulzes Worten sehr gewissenhaft und mit Leidenschaft für ein Haus, das für alte Menschen zum Treffpunkt geworden ist. Kempff, der seit 1967 in Lilienthal lebte, war zuvor selbst häufig Besucher des Amtmann-Schroeter-Hauses gewesen. Außerdem engagierte er sich unter anderem in der Amtsgarten-Interessengemeinschaft, im Lilienthaler Golfclub und in der CDU. Zudem war er in der Gruppe „I“ aktiv, die sich für eine nachhaltige Entwicklung der Gemeinde einsetzt.