Lilienthal. Lilienthal hat es geschafft: Im Wettbewerb zur Europäischen Mobilitätswoche ist die Gemeinde von der EU-Kommission mit dem ersten Preis ausgezeichnet worden. Am Montagnachmittag wurde die Entscheidung bei einer Online-Zeremonie bekannt gegeben. In Murkens Hof verfolgte ein kleiner Kreis von Lilienthalern, die sich für die nachhaltige Mobilität im Ort stark machen, die Live-Übertragung aus Brüssel. „Als große Ehre“ bezeichnete Bürgermeister Kristian Tangermann den Auftritt Lilienthals auf europäischer Ebene. Aus dem Häuschen war Mara Jekosch, die das Programm zur Europäischen Mobilitätswoche zusammen mit Ingo Wendelken seit zwei Jahren organisiert. Auf den Erfolg hatte sie gehofft, ernsthaft gerechnet hatte sie damit aber nicht, sagte sie.
Die Lilienthaler hatten im März erfahren, dass sie mit ihren Aktivitäten von einer Jury für das Finale des Europäischen Wettbewerbs nominiert worden waren. Bewerbungen hatte es aus 19 verschiedenen Ländern gegeben, nahezu 3000 Städte und Gemeinden beteiligten sich. Mit dem Einzug ins Finale zählte Lilienthal zu den letzten drei Anwärtern auf den Preis in der Kategorie der Städte und Gemeinden unter 100.000 Einwohnern. Mit dabei waren auch Nea Moudania in Griechenland und Bruck an der Leitha in Österreich.
„Wir haben so oder so gewonnen. Auch wenn wir hier ohne den großen Triumph rausgehen“, sagte Mara Jekosch, ehe die Preisverleihung begann. Sie ließ keinen Zweifel daran, dass schon die Teilnahme am Finale als großer Erfolg zu bewerten ist. Dass es noch besser kommen würde, ahnte niemand in der Runde, bis kurz vor 16 Uhr dann tatsächlich der Name „Lilienthal“ aus dem Lautsprecher tönte. Die selbst genähten Maskottchen wurden in die Luft gehalten, es wurde gejubelt, die gute Stimmung wurde von den Vertretern der EU-Kommission lobend wahrgenommen.
Die Lilienthaler Initiative Mobilität sieht den Preis als Ansporn an, auf dem Weg weiter zu machen. Die nächste Beteiligung an der Mobilitätswoche im September steht schon fest. Erneut soll parallel dazu die Nachhaltigkeitswoche in der Gemeinde stattfinden, um die sich die Freiwilligenagentur kümmert. Der erste Platz im Europäischen Wettbewerb wird die mediale Präsenz Lilienthals erhöhen: So ist vorgesehen, dass ein Filmteam nach Lilienthal reist, um umfangreich über die Aktivitäten zur Mobilitätswoche zu berichten. Mara Jekosch ist es ein Anliegen, die Menschen für das Thema zu sensibilisieren. „Wir können nur etwas verändern, wenn wir alle mitnehmen“, sagt sie.
Für Deutschland war die Preisverleihung übrigens doppelt erfolgreich: Denn in der Kategorie der Städte über 100.000 Einwohner ging der erste Platz an Mönchengladbach.