Vor dem ehemaligen Fotogeschäft der jüdischen Familie Frank an der Hauptstraße 44 sind bronzene Stolpersteine in den Boden eingelassen. Am internationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus sind dort am Freitag weiße Lilien niedergelegt worden. Mit dabei war Mike Frank, Sohn des Fotografen Julius Frank, der in Lilienthal nach 1933 ausgegrenzt wurde und schließlich sein Geschäft weit unter Preis verkaufte, um 1936 nach Amerika zu fliehen. Der 79-jährige Sohn zeigte sich sehr berührt von dem Andenken, das in der Gemeinde gepflegt wird, seit Harald Kühn und Peter Richter die Lebensgeschichte der Familie recherchiert und auch ein Buch veröffentlicht haben. Bürgermeister Kim Fürwentsches betonte in seiner Ansprache, dass es wichtig sei, sich an das geschehene Unrecht zu erinnern. In Lilienthal sei diese Zeit mit der Familie Frank verbunden, die Geschichte werde durch sie greifbar. Der Besuch Mike Franks war möglich geworden, nachdem Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte ihn im Namen des Senats eingeladen hatte. Anlass ist die große Frank-Ausstellung, die noch bis zum 26. Februar im Focke-Museum zu sehen ist. Grundlage dafür ist der Nachlass der Familie, der 2021 dem Museum übergeben wurde.
Internationaler Gedenktag Lilien-Niederlegung mit Mike Frank aus den USA
Am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialimus sind Menschen in Lilienthal zusammen gekommen, um an die jüdische Fotografenfamilie Frank zu erinnern. Mit dabei war ein besonderer Ehrengast.
Am internationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus sind vor dem früheren Fotogeschäft der jüdischen Familie Frank Lilien niedergelegt worden. Mit dabei war der Sohn Mike Frank (links), der aus den USA angereist war. Er besuchte auch das ehemalige Atelier an der Hauptstraße.