Lilienthal. Der Schulbetrieb in Corona-Zeiten ist mit vielen Herausforderungen verbunden. Dies betrifft auch die knapp 60 Schülerinnen und Schüler des 13. Jahrgangs der IGS Lilienthal, die dort im kommenden Jahr als Erste dieser Schule ihr Abitur ablegen werden. Neben den gebotenen Abstands- und Hygieneregeln sowie den veränderten Lernbedingungen beschäftigt die Jugendlichen aktuell eine wichtige Frage: Können wir unseren Abiball wie geplant feiern?
Bis zum 10. Juli 2021 ist es zugegebenermaßen noch eine Weile hin. Doch aufgrund der nicht einschätzbaren Corona-Situation stehen in puncto Eventplanung viele Fragezeichen im Raum. „Es ist schon enttäuschend, dass man selber nicht weiß, was kommt“, sagt Jahrgangssprecher Joschua Helvogt. Dem können Philine Grotheer und Kristin Rohdenburg vom Veranstaltungskomitee, das sich zu Beginn des Jahres gebildet hat, nur beipflichten. In Eigenregie plant die Schülergruppe eine Feier im Bremer Ratskeller, unabhängig von der Zeugnisvergabe. „Mein Vater ist in der Gastronomie tätig, dadurch hatten wir mehrere Möglichkeiten zur Auswahl“, erzählt Grotheer. Zunächst seien mehrere Vorschläge gesammelt worden. Da zum anvisierten Zeitpunkt nur der Ratskeller noch Kapazitäten frei hatte, war der Veranstaltungsort schnell besiegelt. Damals sei Corona noch kein Thema gewesen. Jetzt habe man aber feststellen müssen, wie sehr die Vorbereitungen für den Abiball dadurch beeinflusst werden. „Ich hoffe, dass wir es planmäßig stattfinden lassen können“, so Grotheer.
Ursprünglich habe man sich darauf geeinigt, dass alle Abiturienten so viele Gäste mitbringen können, wie sie möchten, und daher erst mal keine Personenzahl festgelegt. Durch die sich ständig verändernden Corona-Regeln sei man nun stark verunsichert, ob die Feier überhaupt stattfinden kann und falls ja, in welchem Rahmen. „Wenn alles spontan geplant werden muss, ist nicht klar, ob es am Ende dann auch wirklich klappt“, gibt Grotheer zu bedenken. Mitschülerin Rohdenburg ergänzt, dass man zwar sein Bestes geben werde, aber die Situation gerade nicht ändern könne. Es bliebe eben nichts anderes übrig, als dementsprechend zu handeln. Falls sich die Corona-Situation bis dahin nicht wesentlich verändert, beziehungsweise Lockerungsmaßnahmen erfolgen, gibt es laut der Komitee-Mitglieder einen Plan B. „Wir haben für uns beschlossen, dass wir die Feier dann nachholen werden. Es ist eben eine Veranstaltung, an die man sich ein Leben lang erinnern wird“, betont Rohdenburg.
Im Zuge ihrer Überlegungen müssen die Schüler natürlich auch die Finanzierung einer solchen Feier bedenken. Neben Eintrittskarten, Sitzplan und Hygienemaßnahmen sorgt daher auch die Suche nach Sponsoren für Gesprächsstoff. „Wir haben mehrere Unternehmen aus Lilienthal und der Umgebung angeschrieben und angefragt, ob sie Sponsoren sein möchten“, erläutert Rohdenburg. Interessierten Unternehmen wird in Aussicht gestellt, dass sie für sich Werbung im Abi-Jahrgangsbuch und auf den Eintrittskarten machen können.
Über eine Schülerin sei der Kontakt mit einem Bremer Start-up-Unternehmen zustande gekommen. Die Firma hat sich darauf spezialisiert, verlorene Smartphones, Laptops und Schlüssel, die über eine Seriennummer verfügen, zurückzubringen. Den Service gibt es Rohdenburg zufolge derzeit als sogenannte Christmas-Edition im Angebot, und das Unternehmen habe zugesichert, 50 Prozent der daraus resultierenden Einnahmen in den Abiball fließen zu lassen.
„Wir haben fast alle Instagram und versuchen die Christmas-Edition über Social-Media-Kanäle anzubieten“, sagt Grotheer. Ursprünglich habe man geplant, frisch gebackene Waffeln zum Verkauf anzubieten, um damit einen Teil der Kosten für den Abiball abzudecken. Coronabedingt war jetzt aber ein Umdenken erforderlich. Und so hoffen die Schülerinnen und Schüler auf die Unterstützung von weiteren Unternehmen.
Weitere Informationen
Wer den Abiball der IGS in irgendeiner Form unterstützen möchte kann sich per E-Mail an kristin.rohdenburg@igslilienthal.de melden.