Hilfsaktion in Lilienthal Spenden sichern Schwimmkursus

Es hat Kraft und Geld gekostet - am Ende aber hat es sich gelohnt. Im Lilienthaler Hallenbad haben mehrere Kinder einen Schwimmkurs absolvieren können. Er kam mit Hilfe des örtlichen Repair-Cafés zustande.
06.08.2022, 15:00 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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Von Sabine von der Decken

Lilienthal. In einer ungewöhnlichen Hauruckaktion haben die DLRG, die Lilienthaler Wirtschaftsbetriebe, die Gleichstellungsbeauftragte Christina Weiland und die örtliche Freiwilligenagentur mithilfe einer großzügigen Spende des Repair-Cafés einen Schwimmkursus für Kinder von fünf bis zehn Jahren auf die Beine gestellt.

Das Geld dafür stand bereit, weil einige Lilienthaler Bürgerinnen und Bürger Nachhaltigkeit leben wollen und ihre nicht mehr funktionierenden Haushaltsgeräte ins Repair-Café bringen. Dort werden die Geräte von Ehrenamtlichen nach Möglichkeit repariert. Die nebenbei anfallenden Spenden summierten sich in knapp zwei Jahren auf 900 Euro. Das Geld wurde nun in den Schwimmkursus investiert und kam so Kindern, die den kostenlosen außerschulischen Kurs „Fit für die Schule“ der Freiwilligenagentur Lilienthal besuchen, zugute. Zum 13. Mal unterstützte das Repair-Café damit Aktivitäten von Kindern und Jugendlichen im Raum Lilienthal.

Bronze und Silber

„Es spricht sich rum wie ein Lauffeuer“, sagte Monika Bähr, Vorstandsvorsitzende DLRG Ortsgruppe Lilienthal, voller Freude. Standen einige Wochen zuvor noch zehn Kinder auf der Anmeldungsliste, waren es am Ende 19 Kinder, die das Schwimmangebot wahrnahmen. Zehnmal kamen sie in das Lilienthaler Hallenbad zu einem jeweils dreiviertelstündigen Intensivkurs. Kurz vor Kursende bilanzierte Monika Bähr, dass vier der Nichtschwimmer mit dem Seepferdchen, zwei mit dem Freischwimmer-Abzeichen Bronze und zwei mit Silber abschlossen. Das sei ein sehr gutes Ergebnis dafür, dass zu Anfang viele Kinder sogar Angst vor dem Wasser gehabt hätten und sich nur im kleinen Nichtschwimmerbecken aufhielten. „Jetzt sind alle voller Freude dabei“, so Bähr.

Nicht immer kamen die Kinder regelmäßig, auch das stellten die ehrenamtlichen Helfer fest. Für Regine Moll, hauptamtliche Geschäftsführerin der Lilienthaler Freiwilligenagentur, nichts Ungewöhnliches. Umso erstaunlicher sei es gewesen, dass so viele über die Wochen durchhielten. Für die Kinder und deren Eltern war es schwer zu begreifen, welchen Kraftakt es Repair-Café, DLRG, Lilienthaler Wirtschaftsbetriebe und Freiwilligenagentur kostete, diesen von Ehrenamtlichen geleiteten Schwimmkurs aus dem Boden zu stampfen. „Wir haben lange Wartelisten, daher mussten wir ein Zeitfenster für einen Extrakurs einschieben“, so die Vorsitzende der Lilienthaler DLRG. Nach dem regulären Intensivkurs machten DLRG und Wirtschaftsbetriebe es möglich, eine Extra-Übungsstunde anzuschließen.

Dankeschön für die Helfer

Weil es, so Moll, in den Kulturkreisen, aus denen die Kinder stammen, noch nicht einmal ein Wort für „Ehrenamt“ gebe, sei es schwer, die Leistung der ehrenamtlichen Helfer zu vermitteln. Denn die opferten für dieses Zusatzangebot ihre Freizeit, Ferienzeit und Urlaub. Monika Bähr aber schaffte es trotz erheblicher Sprachbarrieren und gab den Kindern die Hausaufgabe, allen Helfern ein Bild zu malen. Das klappte, wie Bähr zufrieden feststellte, so wie es auch geklappt habe, dass die begleitenden Eltern das Hallenbad nicht mehr mit Straßenschuhen betreten.

Die Idee, Spenden aus der Reparatur von Alltagsgegenständen für einen Schwimmkursus einzusetzen, wurde schon vor geraumer Zeit von Erich Poppe als Mitglied der DLRG und des Repair-Cafés angeregt. Spenden lohne sich, so die Vertreter des Repair-Cafés, da das Geld zweck- und projektgebunden für Kinder und Jugendliche in der Gemeinde Lilienthal vergeben werde. Paul Ostermeier, Alfred Schulze und Erich Poppe waren als Vertreter des 15-köpfigen Reparaturteams begeistert davon, wie gut das Geld angelegt war. „So direkt sieht man es sonst nicht“, so Ostermeier.

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