Der Vorstand des Tierschutzvereins Lilienthal, Worpswede und Grasberg wehrt sich gegen den Vorwurf der Altersdiskriminierung. Wie berichtet, hatte sich eine 63-jährige Grasbergerin gegenüber der WÜMME-ZEITUNG darüber beschwert, dass das Katzenhaus kein Katzenbaby an sie vermitteln wollte. Grund dafür sei ihr Alter gewesen. „Das ist falsch“, sagt Tierschutzvereinsvorsitzender Sven Peters und reagiert damit auf unseren Bericht „Keine jungen Kätzchen für ältere Leute“ vom vergangenen Freitag.
Seit der Artikel veröffentlicht wurde, steht das Telefon des Tierschutzvereins kaum noch still. Vier Mitglieder haben ihren Austritt erklärt. Dabei trifft der Ärger den Verein völlig zu Unrecht, so der Vorstand. Die Grasbergerin habe keine Katze erhalten, weil nach ihren Angaben alle ihre bisherigen Katzen an der viel befahrenen Straße an ihrem Wohnort überfahren worden seien. Zwei von ihnen seien aus dem Katzenhaus gewesen. Daraufhin sei ihr erklärt worden, dass es nicht Sinn der Arbeit eines Tierschutzvereins sein könne, Katzen mit Freigang in eine solch gefährliche Verkehrslage zu vermitteln. „Das ist ja sonst so, als würden wir unsere Katzen ans Schafott liefern. Das kann es ja wohl nicht sein“, sagt Vorsitzender Peters.
Vorschlag abgelehnt
Laut Vorstand hat der Verein der Grasbergerin angeboten, als Kompromiss nach einem Tier Ausschau zu halten, das für eine reine Wohnungshaltung infrage komme. Dieser Vorschlag sei abgelehnt worden. Damit sei es am Ende nicht zu einer Vermittlung gekommen.
Wie der Tierschutzverein weiter mitteilt, fragen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lilienthaler Katzenhauses bei Vermittlungsgesprächen immer intensiv nach den Lebensumständen der Interessenten, um sich ein möglichst genaues Bild machen zu können: „Mensch und Tier sollten möglichst gut zusammen passen, denn das Ziel ist es, dass die Katzen nach Möglichkeit für den Rest ihres Lebens ein artgerechtes, sicheres und liebevolles Zuhause finden“, sagt Peters.
Im Katzenhaus seien durchaus schon Katzen an 90-Jährige vermittelt worden. Durch den Bericht sei die ehrenamtliche Arbeit des Vereins und des Katzenhauses verzerrt dargestellt worden.