Osterholz-Scharmbeck. Die Mitglieder des „Netzwerk Igelfreunde“ wollen vor allem Hilfe zur Selbsthilfe bieten, wie sie anlässlich der Jahreshauptversammlung erneut betonten. Der Bedarf sei vorhanden, denn die Zahl der gefundenen kleinen Stacheltiere würde von Jahr für Jahr zunehmen, wie im Medienhaus im Campus zu hören war. Mehr als 290 Igel seien 2019 allein stationär betreut worden. „Das Insektensterben trifft die Igel, die sich überwiegend von Insekten ernähren, besonders hart“, erläuterte Angela Petermann vom Vorstand der Initiative.
15 Mitglieder waren damit beschäftigt, die Regularien der Tagesordnung inklusive Vorstandswahlen abzuarbeiten. Horst Schröder trat nämlich von seinem Amt zurück. Die stellvertretende Vorsitzende Carla Peinemann erklärte sich bereit, die Aufgaben des Vorsitzenden zu übernehmen. Einstimmig sprachen sich die Anwesenden für ihre Wahl aus. Somit musste eine neue Stellvertreterin gewählt werden. Die bisherige Schriftführerin Wiebke Ruschmeyer übernahm dieses Amt. Ihr Amt wiederum hat nun Sabine Akroush inne. Sie zählt zu den Gründungsmitgliedern des Vereins. Und auch für die zurückgetretene Beisitzerin Brigitte Schröder wurde Ersatz gefunden: Die Versammlung machte Kirsten Meinke zur neuen Beisitzerin.
Viele helfende Hände

Die beiden neu gewählten Vorsitzenden vom Netzwerk Igelfreunde: Wiebke Ruschmeyer (links) und Carla Peinemann.
Carla Peinemann als gewählte Vorsitzende dankte dem Ehepaar Schröder für ihre stete Hilfsbereitschaft und erfolgreiche Arbeit: „Ihr habt immer tatkräftig angepackt“. Beide waren maßgeblich an der Vereinsgründung beteiligt. Horst Schröder berichtete von diversen Veranstaltungen im vergangenen Vereinsjahr. Zwei Mal sei sogar ein Fernsehteam zu Gast gewesen. Zwei Informationsveranstaltungen haben die Igelfreunde in Schulen angeboten. Dort beantworteten sie die Fragen der Kinder zu den kleinen, stacheligen Freunden.
Carla Peinemann betonte, dass viele helfende Hände nötig seien, um die Fundtiere zu versorgen. Sie lobte die gute Zusammenarbeit mit diversen Tierarztpraxen und erinnerte an Futtereinkäufe in Supermärkten. Teilweise erhielten die Aktiven auch Futterspenden, war zu erfahren.
Das Team aus dem Netzwerk holte zahlreiche Igel von den Findern ab. Mehr als 400 Telefonate mit Findern dieser hilfsbedürftiger Tiere wurden geführt. Der Verein will zukünftig das Notfall-Telefon ausbauen, betonte die neue Vorsitzende. Zwischenzeitlich habe das Netzwerk der Igelfreunde auch eine Versicherung zur Absicherung für alle Vereinsaktivitäten abgeschlossen. „Wir suchen weitere Mitstreiter“, kündigte Carla Peinemann an. Diese würden unter anderem für den Telefondienst gesucht.
Erfreulich sei im vergangenen Jahr die finanzielle Unterstützung durch der Sparkasse Osterholz/Rotenburg gewesen, die 1000 Euro spendete. Diese Spende habe dem Netzwerk zu einem guten Start verholfen. Das bestätigte auch die Kassenführerin Verena Thürey in ihrem Bericht. Sie nannte die Höhe der Ausgaben für Futter- und Pflegekosten sowie Tierarzt- und Unterstützungskosten für die kleinen nützlichen stacheligen Vierbeiner.
In den kommenden Monaten werden sich die aktiven Mitglieder des Netzwerks mit Infoständen unter anderem auf Märkten und bei Pflanzentauschbörsen vorstellen. Sie wollen zudem Schulklassen über effektive Hilfen für die nützlichen Stacheltiere informieren.
Wer einen hilfsbedürftigen Igel gefunden hat und Hilfe benötigt, kann sich über das Notfall-Telefon mit der Rufnummer 0 157 / 55 02 19 73 an die Igelfreunde wenden. Das Telefon ist speziell für Finder in der Region Osterholz/Bremen eingerichtet. In dringenden Fällen sollte auch die Möglichkeit zum Rückruf bestehen.
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