Herr Krebs, wie haben Sie die Corona-Zeit bisher erlebt?
Markus Krebs: Das Leben ist ein bisschen anders. Im März und April waren die Einschnitte stärker. Da musste man sich erst darauf einstellen. Im Augenblick ist das, wie Fußball gucken ohne Zuschauer. Man musste sich erst daran gewöhnen, dass wieder Zuschauer da sind. Beruflich habe ich mehr zu tun als vorher. Das sind eben nur kleinere Sachen. Ich mache einen Podcast, zwischendurch war ein Auftritt im Autokino, dann im Biergarten. Jetzt gehen wir langsam wieder in die Kneipen. Dann sind da nur 100 oder 150 Leute. Das ist wie back to the roots und macht auch Spaß.
Ist das eine andere Beziehung zum Publikum?Die Atmosphäre ist schon anders als in der Halle. Aber ich mag es sehr. Ich bin ja Kneipe gewöhnt (lacht). Oder auch Biergärten. Das ist immer sehr schön. Wir sind zwar vom Wetter abhängig, bisher haben wir aber viel Glück gehabt – also wunderbar.
Ihr Auftritt in Osterholz-Scharmbeck ist ja auch draußen ...... Drücken Sie die Daumen!
Das machen wir doch gerne. Die Tour heißt „Pass auf ... kennste den?“. Ist Ihr Konzept jetzt mehr auf Witze ausgelegt?Sehr viele Leute schicken mir jetzt Witze, und die fangen eben meist mit dem Satz „Pass auf, kennste den“ an. Und Jochen Malmsheimer hat mal gesagt: Rede mit keinem in der Kneipe, der „Pass auf“ sagt. Weisse? Und weil ich ihn klasse finde, habe ich das einbauen lassen. Es ist nicht witzlastiger als sonst, und im Moment mische auch so ein bisschen Best-Off mit rein. Die alten Nummern mit reinhauen macht mir viel Spaß. Und das passt ja auch alles zusammen, weil man wunderbar One-Liner (Gag, der aus einem Satz besteht. Anmerkung der Redaktion) damit verbinden kann.
Kann man Witze zu Corona machen?Ich mache das tatsächlich nicht, außer einem kurzen Witz ganz zu Anfang. Aber es sterben Leute daran. Das ist nicht etwas, über das man sich lustig machen sollte. Die Leute wollen auch davon gerade abgelenkt werden.
Sie wollen, dass sich die Leute bei Ihnen unterhalten und nicht auf den Arm genommen fühlen...Ich habe von vornherein gesagt: Ihr nehmt nichts mit. Man muss nicht über jeden Witz nachdenken. Die Zuschauer nehmen keine Botschaft mit. Sie sollen sich einfach nur gut unterhalten.
Sie kommen aus dem Ruhrpott. Können die Zuschauer im Norden mit Ihrem Humor etwas anfangen?Ich habe in keiner Region Probleme reinzukommen. Manchmal braucht man so fünf Minuten, bis man merkt, welcher Duktus so bei mir stattfindet. Die Anzahl an Witzen in Rekordzeit: Da muss man sich darauf einpendeln. Regional ist da kein Unterschied. In der Schweiz wird genauso viel gelacht wie auf Sylt.
Sie trinken auf der Bühne auch Bier?Ja, alkoholfrei.
Wie schmeckt denn das Bier im Norden?Sehr gut. Es wird nach oben hin bitterer, gerade im Jever-Bereich. Ich habe aber immer Köpi mit. Das ist Duisburger Bier halt.
Das Interview führte Peter von Döllen
Weitere Informationen:
Markus Krebs kommt am Freitag, 25. September, um 19.30 Uhr an die Stadthalle. Dafür gibt es noch Karten beim OSTERHOLZER KREISBLATT an der Bördestraße, Telefon 0 47 91 / 30 34 35, und den bekannten Vorverkaufsstellen.