Osterholz-Scharmbeck. Die Schulentscheide hatten die neun Protagonisten, die zum Regionalentscheid im Vorlesewettbewerb 2019/2020 in die Buchhandlung „Schatulle“ gekommen waren, schon mit Bravour für sich entschieden. Jetzt bestand die Aufgabe darin, die dreiköpfige Jury zu beeindrucken. Zwei Texte mussten die Schülerinnen und Schüler bewältigen, die vom Gymnasium Osterholz-Scharmbeck, dem Gymnasium Moormannskamp, dem Lernhaus im Campus, der KGS Waldschule Schwanewede, dem Gymnasium Lilienthal, der IGS und der Gesamtschule Am Wällenberg kamen.
Erst konnten die jungen Vorleser aus einem selbst ausgesuchten Buch einen vorbereiteten Text lesen, dann mussten sie die Jury mit einem unbekannten, unvorbereiteten Text überzeugen. „Es ist immer spannend, zu sehen, welche selbst ausgesuchten Bücher die Kinder zum Vorlesewettbewerb mitbringen“, sagte Sabine Gartmann von der „Schatulle“.
Keine Chance zum Üben
Andreas Kück, Buchblogger und Vorleser, Iris Belz von der Stadtbücherei und Ute Segger-Steinwede, die als Lese-Patin an der Findorff-Schule arbeitet, bekamen als Jury von den Jugendlichen eine ganze Sammlung interessanter Bücher vorgestellt. Dawens Albers hatte sich für den ersten Band der Serie „Spirit Animals“ von Brandon Mull entschieden. Eine Fantasy-Geschichte, in der sich vier junge Helden gemeinsam mit ihren „Seelen-Tieren“ auf eine gefährliche Mission begeben.
Marie Fritsch hatte „Drei Schritte zu dir“ von Rachael Lippincott mitgebracht. Die Geschichte einer Liebe unter besonderen, lebensbedrohlichen Umständen. Die sympathische Geschichte von „Snöfrid aus dem Wiesental und die ganz und gar unglaubliche Rettung von Nordland“ von Andreas H. Schmachtl hatte Jannik Golla mitgebracht und damit Jury und Publikum gleichermaßen beeindruckt.
Ein wenig an die Star-Wars-Saga und da besonders an „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ erinnerte die Buchwahl von Jari Hövermann. Er hatte sich für „Armouron – Die erste Mission der Space Warriors“ von O. B. McGann entschieden. Bianca Junker kam mit einem Buch aus der Drei-Fragezeichen-Serie, „Heuler in Not“ zum Vorlesewettbewerb.
Mit der Geschichte „Samurai – Der Weg des Kämpfers“ von Chris Bradford betrat Jonah Lepschy das Vorlese-Podest in der „Schatulle“. Die Geschichte ist im 17. Jahrhundert angesiedelt und beschreibt den Werdegang eines jungen Mannes, der ein Samurai zu werden beabsichtigt. „Wörter mit „L“ von Tamara Bach ist eine ganz besondere Geschichte für Mädchen über den Wert guter Freunde, über die erste Verliebtheit, über Patchworkfamilien und kleine Brüder. Damit konnte Millian Pawlowski Publikum und Jury beeindrucken.
Wichtig ist nicht, woher man kommt, sondern für welchen Weg man sich entscheidet. Das ist die Philosophie hinter der Geschichte „Sophie im Narrenreich“ von Verena Petrasch, aus der Marie Schnakenberg vorlas. Mit „Kriegerkatzen“ setzte sich Lotte Stephan auseinander. Ihr Buch war „Warrior Cats – Blausterns Prophezeiung“ von Erin Hunter.
An den regionalen Entscheidungen der Städte und Landkreise beteiligen sich bundesweit rund 7000 Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassenstufe. Mit jährlich etwa 600 000 Teilnehmern ist der 1959 ins Leben gerufene Vorlesewettbewerb einer der ältesten und größten Schülerwettbewerbe Deutschlands.
Nachdem die Schülerinnen und Schüler ihre vorbereiteten Texte vorgelesen hatten, wurden ihre Vorlese-Qualitäten mit einem unbekannten Text getestet. Dafür war das Buch „Freddie und die Bändigung des Bösen“ von Anke Stelling genau richtig. „Dieses Buch kommt erst in den nächsten Tagen überhaupt in die Läden, da hatte niemand die Gelegenheit, vorher schon mal zu üben“, verriet Sabine Gartmann mit einem Schmunzeln.
Das Buch der Geschichte einer Freundschaft zwischen Freddie und Mattes warf bei den jungen Vorlesern nur eine Frage auf: Wofür bekam Mattes die beiden Schulverweise? „Wir fragen bei dem Verlag oder der Autorin nach und werden es euch wissen lassen“, versprach Sabine Gartmann.
Jetzt blieb nur noch eine andere, wichtige Frage offen: Wer war denn der oder die beste Vorleserin? Und der Juryentscheid fiel auf Jonah Lepschy. Für ihn geht es jetzt zum Bezirksentscheid, falls er dort überzeugen kann, steht der Entscheid auf Landesebene an. Die Sieger der Landesentscheide kämpfen dann beim Bundesfinale am 24. Juni in Berlin um den Pokal. Alle Teilnehmer des Regionalwettbewerbes erhielten außer der Teilnahmeurkunde auch noch das Buch „Die beste Bahn meines Lebens“ von Anne Becker.
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