Heilshorn. In der sanierten Sporthalle in Heilshorn kann wieder gefeiert werden: Der Hallenboden erhält einen ausrollbaren Schutzbelag. Die Premiere findet an diesem Wochenende statt. Bei der abgespeckten Einschulungsfeier der Erstklässler an diesem Sonnabend soll sich der Belag bewähren.
Im vergangenen Jahr betraten die Gäste der Einschulungsfeier die Halle noch auf Socken, erinnert sich Heilshorns Ortsvorsteher Holger Heier. Der neue Hallenboden, der nach einem Wasserschaden neu verlegt worden war, muss vor Schäden geschützt bleiben. Denn mit Straßenschuhen, in deren Sohlen Steinchen und möglicherweise sogar Scherben steckten, müsse man vorsichtig sein, merkt Holger Meyer, Vorsitzender der Sportfreunde Heilshorn, an. „Sonst hält der Boden nicht lange.“ Nach dem Heizungsrohrbruch waren auch insgesamt 640 Quadratmeter in der Halle saniert worden (wir berichteten). Die Kosten lagen bei 160 000 Euro. Allen sei schnell klar gewesen, dass ein Schutzbelag unbedingt nötig ist, sagt Holger Heier. Als mehrere Hundert Besucher in die Halle drängten, wie es vor dem Corona-Ausbruch noch der Fall war, war kaum kontrollierbar, ob die Gäste am Eingang ihre Schuhe auszogen.
Premiere für PVC-Belag
Am Sonnabend ist das nun nicht mehr nötig. Aufgrund der Corona-Schutzbestimmungen findet zudem eine abgespeckte Variante der Einschulungsfeier statt. Jeder der 32 Erstklässler darf maximal nur vier Personen zur Feier mitbringen. Die Premiere für den Hallenboden fällt damit gemächlich aus. Für Frischluft ist außerdem gesorgt. Die elektrischen Lüfter der Deckenfenster sollen ordentlich Wind machen. Eine Firma aus Süddeutschland, die auf Schutzbeläge für Mehrzweck- und Veranstaltungshallen spezialisiert ist, hat den Bodenbelag mit „Easy-Clean-Beschichtung“ bereits im Februar nach Osterholz-Scharmbeck geliefert. Und nicht nur das: Obendrein wurden zwei Lagerwagen, Transportrollis und ein Aufrollgerät mit Kurbelantrieb nach Heilshorn geordert. Mit ihnen sei das rechtwinklige Aus- und Einrollen der Teppichbahnen relativ schonend für Mensch und Material möglich, hat Heier beobachtet.
Immerhin passen auf jede Rolle knapp 15 Meter PVC-Boden. Und davon sind insgesamt 13 Stück vorhanden, um die gesamte Halle auszustatten. Gut 500 Quadratmeter werden abgedeckt. Das Auslegen „gehe nicht mal eben so“, merkt Heier an. „Man braucht für die gesamte Halle etwa drei Stunden.“ Zudem werden die Übergänge der ausgerollten Teppichbahnen stolpersicher mit Spezialklebeband geschlossen. „Es muss aber auch nicht immer drei Stunden dauern“, wendet Heier ein. „Wir sind ja flexibel.“ Bei kleineren Veranstaltungen reiche es aus, nur Teilbereich des Schwingbodens abzudecken, führt er an. „Wir können es so machen, wie wir es brauchen.“ Durch die Anschaffung des Schutzbodens, sei nun überhaupt möglich, die Einschulungsfeier stattfinden zu lassen. Denn die Räume im Dorfgemeinschaftshaus ließen es aufgrund des Raumvolumens nicht zu. In der Halle aber gebe es ausreichend Platz, um den Corona-Schutz sicherzustellen.
Wichtig sei, dass die Bewohner des Ortes auch in der Pandemie eine Perspektive auf ein „normales Dorfleben“ hätten. Immerhin würden Veranstaltungen wie das Herbstfeuer ausfallen. Wie es mit der Pandemie weitergehe, wisse niemand, sagt Heier. Aber die Hoffnung zähle eben auch. „Nun kann in Zukunft ein Flohmarkt auch bei Regenwetter stattfinden und muss nicht gleich abgesagt werden“, gibt er ein Beispiel. Das sei manchem Bürger im Ort, der die Geselligkeit zurzeit vermisse, ein Trost, ist der Ortsvorsteher überzeugt. „Wir denken perspektivisch.“
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