Ritterhude. „Endlich können wir hier wieder nach zweijähriger Umbauphase des Dorfgemeinschaftshauses unsere prächtigsten Tiere präsentieren“, freute sich der Vorsitzende des Vereins für Rassegeflügelzucht Bremen-Burglesum und Umgebung von 1904, Eckhard Kahl. Sein Verein blickt mittlerweile auf stolze 114 Vereinsjahre zurück. Die Ausstellung sei schließlich der Höhepunkt der Vereinsarbeit für die passionierten Rassegeflügelzüchter, betonte der Vorsitzende. Hier werden die Tiere bewertet und die Aussteller erfahren, ob ihre Zuchtbemühungen erfolgreich waren.
Bereits vor der Ausstellungshalle war lautes Krähen der rassigen Hähne zu hören. Die Hühner gackerten eher leise, die ein oder andere Henne legte noch ein Ei im Ausstellungsgehege. Auch Tauben waren zu bewundern. Helmut Merz aus Beverstedt hatte einige seiner schönsten Exemplare zur Rassegeflügelschau mitgebracht.
„Zwar ist unsere diesjährige Ausstellung eher klein, aber dafür fein“, befand Eckhard Kahl. Er richtete seinen Dank an die zahlreichen Sponsoren, Banken und Firmen der Umgebung, die die Geflügelschau durch ihre Spenden unterstützten.
Acht Aussteller kamen mit rund 84 Tieren aus 15 unterschiedlichen Rassen ins Dorfgemeinschaftshaus. Durch Überalterung, hohe Futterkosten, Impfungen und Intoleranz von Nachbarn gegenüber der Geflügelhaltung würden die Mitgliederzahlen in vielen Vereinen zurückgehen, war im Gespräch zu erfahren. In vielen neuen Wohngebieten sei Kleintierhaltung gar nicht mehr erlaubt, berichtete Eckhard Kahl. Frische Eier aus artgerechter Haltung dagegen würden sehr geschätzt.
Das macht allerdings die Nachwuchswerbung nicht einfacher, den Züchtern mangelt es an jungen Nachrückern. Nur wenige Jugendliche zeigen Interesse für das Hobby des Vaters oder Großvaters. Im Rassegeflügelzuchtverein gibt es zurzeit drei Jugendliche, die in der Schau stolz ihre "wildfarbenen Araucana“-Hühner präsentieren und einen Jugendsieger-Pokal erhielten.
Bereits am Mittwoch reisten die Aussteller an, um alle Vorbereitungen für die Schau zu treffen. So konnte sich auch das rassige Federvieh schon einmal an die veränderte Umgebung in den Ausstellungskäfigen gewöhnen. Liebevoll schmückten die Veranstalter die Drahtgitter mit Tannengrün. In einer Voliere präsentierte ein Züchter einen sogenannten „Grundstock“ für die Hühneraufzucht mit Hahn und zwei Hennen. Auf dekorierten Strohballen lagen Eierkörbe mit dem Gelege der unterschiedlichen Rassetiere, vom kleinen Zwerghuhnei bis hin zu den großen Exemplaren der „Australorps“-Hühner.
Die Ausstellungsleitung lag in den Händen von Helmut Merz, Jürgen Schlegel und Eckhard Kahl. Als Preisrichter kam Edmund Schmidt aus Verden zur Ausstellung ins Platjenwerber Dorfgemeinschaftshaus. Er prämierte die schönsten Rassegeflügelarten, wie Australorps, Zwerg-Australorps, Barnevelder, Zwerg-La Fléche, Araucana, Marans, Rhodeländer, Chabos, Indische Zwerg-Kämpfer, Niederrheiner, Zwerg Wyandotten sowie Orientalische Roller-Tauben.
Mit Australorps zum Sieg
Zum Gesamtsieger erkor der Preisrichter Hinrich Holljes aus Ritterhude, der seine schwarzen Australorps- und Zwergaustralorps-Hühner präsentierte. Ihm folgte Jürgen Schlegel, der die gleiche Rasse züchtet. Den dritten Platz errang die Zuchtgemeinschaft Horst Meyer und Kevin Plümer aus Schwanewede. Sie erhielten auch den Vereinspokal. Der 21-jährige Kevin Plümer aus Leuchtenburg ist ein begeisterter Jungzüchter, der sein Hobby mit dem Großvater Horst Meyer teilt. Erfolgreich präsentierten sie als Zuchtgemeinschaft ihre kleinen Chabos-Zwerghühner und Indische Zwerg-Kämpfer.
Auskünfte über die Aktivitäten des Vereins für Rassegeflügelzucht gibt der Vorsitzende Eckhard Kahl unter Telefon 0 42 1 / 6 39 73 80.