Ritterhude. Dass bekanntlich aller Anfang schwer ist, haben die Ritterhude Badgers an diesem Wochenende am eigenen Leib erfahren: Zum Auftakt in die Regionalliga-Saison kassierten die American Footballer eine deutliche 18:41-Pleite bei den Hamburg Blue Devils. Trotz der letztlich klaren Angelegenheit war der neue Badgers-Headcoach Benjamin Crljenkovic aber keineswegs am Boden zerstört.
„Natürlich haben wir uns den Start anders vorgestellt, aber wir werden jetzt nicht Trübsal blasen. Wir haben viele gute Sachen gesehen und die Jungs haben als Team gekämpft. Daher können wir aus diesem Spiel Motivation für den weiteren Verlauf der Spielzeit mitnehmen und werden intensiv daran arbeiten, unsere Fehler abzustellen“, bilanzierte der erfahrene Übungsleiter nach dem missglückten Auftakt. Von besagten Fehlern erlaubten sich die „Dachse“ in der Hansestadt aber einfach zu viele – und machten somit eine über weite Strecke ordentliche Leistung zunichte.
Gleich im ersten Drive verloren die Gäste den Ball in der Mitte des Feldes, wenige Spielzüge später nutzten die Hamburger diesen Fauxpas zur frühen Führung: Marius Fiedler brachte den Ball in der Endzone unter. Da der folgende PAT vorbeiging, liefen die Ritterhuder in der Folgezeit einem 0:6 hinterher. Das wiederum machten sie gar nicht schlecht, sodass sich ein ausgeglichenes Duell auf gutem Niveau entwickelte. Immer wieder gelang es der Badgers-Offensive, dabei Raumgewinne zu erzielen, durch viele unnötige Strafen machte sie sich das Leben aber immer wieder selbst schwer. Effektiver zeigten sich die Blue Devils: Nach einigen sehenswerten Spielzügen sorgte Quarterback Leif Plagge persönlich für den zweiten Touchdown.
Defensive zu löchrig
Auf der anderen Seite kamen die Gäste trotz weiterer Strafen in aussichtsreiche Position, vergaben aber ein Field Goal. Stattdessen sorgten die Hausherren wenig später für die Vorentscheidung – mit einem langen Pass auf Felix Maack. Auch im weiteren Verlauf sollte die Ritterhuder Defensive immer wieder solche spektakulären Spielzüge zulassen. Hier wurde spürbar, dass aufgrund zahlreicher Ausfälle noch die Abstimmung fehlt. „Die Big-Plays der Hamburger haben das Spiel heute entschieden, denn leider Gottes haben wir davon zu viele zugelassen. Wir haben aber eben auch viele neue Spieler, dazu einige Verletzte, daher greift noch nicht jedes Rädchen ineinander. Und dann passiert sowas schnell“, erklärte „Benno“ Crljenkovic.
Unterkriegen ließen sich die Schwarz-Gelben aber auch von diesem Rückschlag nicht, vielmehr wurde die Offensivabteilung um Quarterback Chasen Gempeler immer stärker. Die Offensive-Line gab ihrem Spielmacher nun mehr Zeit, der konnte so gut mit seinen Passempfängern harmonieren. Vor allem Christian Heinke, der auch als Returner überzeugte, war dabei im vielen Situationen eine sichere Anspielstation. Für die ersten Punkte sorgte dann aber Til Sander, der einen Gempeler-Pass in der Endzone fing. So ging es mit einem 6:20 in die Halbzeitpause, die Hoffnung auf ein Comeback lebte also noch.
Erst recht, als zu Beginn der zweiten Hälfte ein Hamburger Fumble erzwungen werden konnte. Nutzen konnten die „Dachse“ dies aber nicht, vielmehr mussten sie wenig später einen 57-Yard-Touchdown-Pass hinnehmen. Auch davon ließ sich die Crljenkovic-Truppe aber nicht beirren und zeigte weiterhin eine beherzte Vorstellung. Zu Beginn des letzten Abschnitts fand Gempeler dann erneut Til Sander in der Endzone, Hamburg antwortete aber praktisch im Gegenzug: Running Back Marius Fiedler konnte nicht gestoppt werden und lief über 71 Yards zum Touchdown. Beim Stand von 41:12 für die „Blauen Teufel“ war die Partie somit längst entschieden, dennoch bewiesen die Badgers in der Schlussphase noch einmal Moral. Denn statt sich hängen zu lassen, kämpften sie sich noch einmal über das Feld, zwei Sekunden vor Schluss betrieb Til Sander mit seinem dritten Touchdown des Tages immerhin Ergebniskosmetik. „Das spricht für die Mentalität der Jungs“, lobte daher auch Crljenkovic den unbändigen Willen seiner Mannschaft.
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