Ritterhude. Das erste Etappenziel ist praktisch erreicht. Die TuSG Ritterhude kann für die Relegation zur Tischtennis-Oberliga der Damen planen. Nach dem souveränen 8:2-Heimerfolg gegen den TuS Sande II schüttelten die Hammestädterinnen auch den direkten Konkurrenten SV Werder Bremen durch ein nie gefährdetes 8:4 in fremder Halle eindrucksvoll ab. Nach den Erfolgen acht und neun in Serie lebt bei Katharina Wrieden & Co. sogar noch ein kleiner Restfunken Hoffnung auf die Meisterschaft.
TuSG Ritterhude – TuS Sande II 8:2: Im Hinspiel war die TuSG eine knappe Stunde lang überrollt worden und wusste am Ende selbst nicht genau, wie sie die Partie noch gedreht hatte. Entsprechend gewarnt waren die Gastgeberinnen, die aber erneut einen holprigen Start erwischten. Denn Katharina Wrieden und Elisa Oerding harmonierten in ihrem Doppel zu wenig und kassierten eine unerwartete Fünfsatzniederlage. Allerdings ließen sich beide dadurch nicht verunsichern und spielten in den folgenden Einzeln groß auf.
Gegen die oberligaerfahrene Renska Rohlfs und Heidi Xu, einer der größten Nachwuchshoffnungen Niedersachsens, glänzte Ritterhudes Top-Duo mit einer optimalen 4:0-Ausbeute. Gerade die Duelle gegen die sauber nach vorne spielende Xu waren ein regelrechter Augenschmaus für die Zuschauer in der ordentlich gefüllten Riesturnhalle. Im unteren Paarkreuz bewies Silke Kästingschäfer Nervenstärke und durfte im Anschluss an zwei enge Fünfsatzmatches stets jubeln. Einzig Svenja Schmitt ließ einen Einzelzähler an diesem Abend liegen und war entsprechend nicht ganz einverstanden mit ihrer Leistung. Gegen die junge Vanessa Black hatte Ritterhudes Allrounderin alle Durchgänge noch nach teilweise klaren Rückständen gedreht, in der Begegnung mit der äußerst sicheren Stefanie Gichtbrock kam Schmitt jedoch nicht mehr mit ihren Angriffsschlägen durch.
SV Werder Bremen – TuSG Ritterhude 4:8: Trotz der beeindruckenden Siegesserie war die Nervosität vor Spielbeginn bei den Gästen spürbar. Eine Pleite beim direkten Verfolger, und die gesamte Aufholjagd, die nach dem Fehlstart mit 2:6 Punkten notwendig war, wäre vergeblich gewesen. Die Erinnerungen ans Hinspiel (6:8) taten ihr Übriges. Die TuSG, die auch aufgrund ständig wechselnder Aufstellungen im Saisonverlauf in den Doppeln so ihre Probleme hatte, konnte mit dem 1:1 zum Start gut leben.
Svenja Schmitt und Katja Schneider machten kurzen Prozess, während Elisa Oerding und Katharina Wrieden lange Zeit am 2:0 schnupperten, dann aber im fünften Satz (1:11) regelrecht vorgeführt wurden. Nun setzte sich der Tabellenzweite aber schnell ab. Oerding überraschte Werders Nummer eins Hanna Stahl mit ihrem selbstbewussten Auftritt und zahlreichen wirkungsvollen Seitschnitt-Aufschlägen in die gegnerische Vorhand. Parallel erhöhte Wrieden, die nur kurzzeitig aufgrund mangelnder Körperspannung und Passivität aus dem Rhythmus kam, auf 3:1. Im unteren Paarkreuz war jedoch Stendorfs ehemalige Spitzenspielerin Tatiana Pokrovskaya, klar favorisiert.
Routiniert gab die Materialspielerin auch der talentierten Katja Schneider das Nachsehen. Am Nachbartisch hielt Svenja Schmitt mit starken Unterschnittbällen und einigen unangenehmen Vorhandtopspins gegen Sarah Peper den Vorsprung. Mit der Führung im Rücken sorgten anschließend Wrieden und Oerding für klare Verhältnisse. Dabei kamen Werders Hanna Stahl und Birte Grensemann in der Regel nicht einmal in die Nähe eines Satzgewinns. Im tausendsten Einzel ihrer noch jungen Karriere sorgte nun Katja Schneider mit vielen guten Rückhandaktionen für den siebten TuSG-Zähler. Nur Pokrovskaya betrieb noch einmal Ergebniskosmetik und schlug unter anderem auch ihre ehemalige Mannschaftskameradin Katharina Wrieden.
Schmitt beseitigte letzte Zweifel am Auswärtssieg mit ihrem couragierten Auftritt und verdienten Viersatzerfolg gegen Stahl. Ritterhude liegt jetzt gleichauf mit dem SV Bawinkel an der Tabellenspitze (jeweils 27:7 Zähler), kann den Kontrahenten aber nicht mehr mithilfe des Spielverhältnisses überholen. Für einen Ritterhuder Titelgewinn müsste der Ligaprimus in zwei Wochen in Hollen straucheln. Allerdings durchaus ein Duell mit Überraschungscharakter, ebenso wie das letzte TuSG-Match in Fleestedt (Hinspiel: 7:7). „Das wird noch eine lange Wartezeit bis zur Entscheidung“, war die Spannung den Worten Svenja Schmitts zu entnehmen.
Weitere Informationen
TuSG Ritterhude – TuS Sande II 8:2: Wrieden/Oerding – Xu/Gichtbrock 2:3 (11:9, 9:11, 11:4, 7:11, 7:11); Schmitt/Kästingschäfer – Rohlfs/Black 3:1 (9:11, 11:6, 11:9, 11:9); Wrieden – Xu 3:1 (17:15, 11:8, 4:11, 11:7); Oerding – Rohlfs 3:2 (6:11, 11:6, 13:15, 11:7, 11:7); Schmitt – Black 3:0 (11:9, 11:8, 11:9); Kästingschäfer – Gichtbrock 3:2 (11:4, 9:11, 12:10, 8:11, 11:7); Wrieden – Rohlfs 3:0 (11:8, 11:6, 11:6); Oerding – Xu 3:2 (7:11, 5:11, 11:3, 11:6, 11:6); Schmitt – Gichtbrock 0:3 (7:11, 8:11, 7:11); Kästingschäfer – Black 3:2 (7:11, 11:8, 4:11, 11:5, 11:9)
SV Werder Bremen – TuSG Ritterhude 4:8: Grensemann/Peper – Schmitt/Schneider 0:3 (9:11, 8:11, 8:11); Stahl/Pokrovskaya – Wrieden/Oerding 3:2 (10:12, 7:11, 5:11); Stahl – Oerding 0:3 (10:12, 7:11, 5:11); Grensemann – Wrieden 1:3 (5:11, 11:3, 3:11, 8:11); Pokrovskaya – Schneider 3:0 (11:7, 11:6, 11:9); Peper – Schmitt 0:3 (6:11, 7:11, 9:11); Stahl – Wrieden 0:3 (4:11, 4:11, 10:12); Grensemann – Oerding 0:3 (6:11, 8:11, 5:11); Pokrovskaya – Schmitt 3:0 (11:3, 11:9, 11:7); Peper – Schneider 1:3 (6:11, 6:11, 11:6, 9:11); Pokrovskaya – Wrieden 3:1 (11:4, 6:11, 11:7, 11:9); Stahl – Schmitt 1:3 (11:7, 6:11, 6:11, 3:11) FM