Ritterhude. Naturheilverfahren seien heute aktueller denn je, betonte der Bundesgeschäftsführer des Kneipp-Bundes für Gesundheitsförderung und Prävention, Thomas Hilzensauer, in seinem Beitrag zur Landeshauptversammlung im Ritterhuder Hamme-Forum. „Vieles haben wir hier vor der Tür“, bemerkte Werner Heinelt aus dem Vorstandsteam des Landesverbandes in seiner Eröffnungsansprache vor den Vertretern der niedersächsischen Kneipp-Vereine, „wir müssen es nur umsetzen“.
Thomas Hilzensauer wies auf das bevorstehende Jubiläumsjahr 2021 hin, in dem der Kneipp-Bund sein 200-jähriges Bestehen feiert. „Wir wollen Kneipp entstauben“, so der Bundesgeschäftsführer aus Bad Wörishofen. „Das geht nur gemeinsam“, appellierte er an die rund 120 „Kneippianer“ aus 76 niedersächsischen Vereinen. Sternfahrten und Wanderungen seien geplant. Auch eine Briefmarke und eine Sondermünze würden im Jubiläumsjahr erscheinen.
Insgesamt nutzen rund 1600 Mitglieder die Angebote der Kneipp-Vereine, war zu erfahren. Die Lehren nach Pfarrer Sebastian Kneipp (1821–1897) zur Gesundheitsförderung, die auf den fünf Säulen Wasser, Bewegung, innere Balance, Ernährung und Kräuter basieren, seien nach wie vor zur Gesundheitsförderung aktuell, machte der Hilzensauer deutlich.
ZWISCHENZEILE
Thomas Hilzensauer informierte über Neuigkeiten und Planungen im Kneipp-Bundesverband. Er wies auf die Angebote des Verbandes, etwa auf die Kneipp-Akademie, die Kneipp-Schule, das Berliner Büro, die Hotelbetriebs-Gesellschaft und den Kneipp-Verlag hin. Hauptaufgabe des Kneipp-Bundes sei die zentrale Vereins-, Vorstands- und Mitgliederverwaltung. Es werde an einer Ausweitung der Vorteile für die Mitglieder gearbeitet, betonte Hilzensauer.
Der Kneipp-Bund habe inzwischen auch einen Antrag auf Anerkennung als „Weltkulturerbe“ gestellt. „Wenn alles klappt, könnte die Anerkennung bis zum Jubiläumsjahr 2021 erfolgen.“ Der Bundesverband plane ferner in Zusammenarbeit mit der Krankenkasse BKK24 die Gründung der größten deutschen Gesundheitsdatenbank.
Hilzensauer berichtete den Teilnehmern der Landeshauptversammlung von einer Kampagne „Naturmedizin und Schulmedizin – Gemeinsam“. Erste Umfragen hätten ergeben, dass 70 Prozent der Bevölkerung sich diese gemeinsamen Behandlungsmethoden wünschten.
Die Vereinsvertreter erfuhren, dass in Niedersachen 34 zertifizierte Kindertagesstätten des Kneipp-Bundes betrieben werden, in denen die Kinder speziell nach den Kneipp’schen Lehren betreut werden.
Zum Thema „Besser leben mit Kneipp“ referierte der Kneipp-Arzt Owe Hönck aus Bad Lauterberg. „Mehr Gesundheit – bessere Lebensqualität“, sprach der Mediziner an. Jeder Mensch habe die Chance, mit eigenen Eingriffen die Gesundheit nicht der Erbmasse zu überlassen, sondern sie zu beeinflussen, machte der Mediziner deutlich. Er berichtete von erfolgreichen Anwendungen mit kaltem Wasser, Wechselgüssen und Waschungen zur Wiederherstellung der Gesundheit. In Verbindung mit der Kneipp’schen Ernährungs-Philosophie, der Anwendung der Kräuter- und Pflanzenheilkunde und einer inneren Balance wachse die Chance zu mehr Gesundheit, betonte Hönck. Im Internet stellt der Kneipp-Bund-Landesverband seine Angebote unter www.kneipp-bund-nds.de vor.