„Ausschließlich Insider, aus dem Rat oder dem Rathaus.“ Thomas Witte fehlte bei der bevorstehenden Bürgermeisterwahl der unabhängige, parteilose Kandidat – eine neutrale Person. So sprach der 56-Jährige mit Familie, Freunden und Bekannten, sammelte Unterschriften und reichte seine Bewerbung im Rathaus ein. Seit Donnerstagnachmittag ist er nun offiziell ein weiterer Kandidat für die Bürgermeisterwahl.
Am 14. Oktober ist Bewerbungsschluss für die Kandidaten. Dass Thomas Wittes Bewerbung so kurz vor dem Termin noch einging, war allerdings keine Absicht. „Mit dem Gedanken, mich zu bewerben, habe ich schon im April gespielt. Da hatte ich auch schon mit der Gemeinde Schwanewede Kontakt aufgenommen“, erzählt Thomas Witte. Dann seien allerdings erst einmal familiäre Probleme aufgetreten, die Thomas Witte an der zügigen Umsetzung seiner Bewerbungsvoraussetzungen hinderten. „Ich wollte die Familie nicht zusätzlich beunruhigen.“ Im August traf ihn ein weiterer Schicksalsschlag, sein Vater verstarb. Doch Thomas Witte hatte den Gedanken, zur Bürgermeisterwahl als Kandidat anzutreten, nie ad acta gelegt. Als er die Initiative ergriff, um die notwendigen Unterschriften (insgesamt 160) zur Zulassung als Kandidat zu sammeln, da wurde er von seiner Familie unterstützt, vor allen Dingen von seinen Töchtern. Vor zwei Einkaufsmärkten in Schwanewede und Neuenkirchen hatte sich Thomas Witte samt seiner Töchter postiert, um mit den Bürgern und Bürgerinnen ins Gespräch zu kommen, sowie Unterschriften zu sammeln. Der 56-Jährige hat zwei Töchter aus erster Ehe (29 und 26 Jahre), hat gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin eine 20-jährige Tochter und betrachtet den 23-jährigen Sohn seiner Lebensgefährtin „als mein viertes Kind. Ich habe ihn mit groß gezogen“.
„Zukunft, Attraktivität, Gestalten“ – Thomas Witte, der mit der Familie 1966 von Stolzenau (Landkreis Nienburg/Weser) nach Aschwarden zog, hat schon Ideen für Schwanewede im Kopf, „da habe ich viele Schnittpunkte mit den anderen Kandidaten, aber das ist für eine Gemeinde wie Schwanewede sicherlich normal“.
Der Landesgeschäftsführer des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr, Landesgeschäftsstelle Bremen, weiß nach eigenen Angaben sehr wohl, was auf ihn zukommen könnte. „Ich bin zwar kein Verwaltungsfachwirt, aber ich arbeite seit 1997 im Reservistenverband, anfangs in der Lützow-Kaserne in Schwanewede, mittlerweile in Garlstedt.“ Als Landesgeschäftsführer betreut Thomas Witte rund 1200 Mitglieder sowie 20 verschiedene Vorstände, begleitet sie bei Beschlussfassungen, überprüft diese Beschlüsse auch nach Gesetzesvorgaben. „Kurz gesagt, Verwaltungsaufgaben sind nicht neu für mich.“