Vin, wie sieht Dein neuer sportlicher Alltag aus, und in welchen Bereichen vermutest Du persönlich die größten Schwierigkeiten?
Vin Assmus: Bei uns sind der Esszimmertisch und die Stühle ins Gartenhaus gewandert, sodass im Wohnzimmer eine Mini-Halle entstanden ist. Wir haben das Glück, dass wir dort eine hohe Decke besitzen, zu Besuch kommt ja momentan ohnehin niemand vorbei. Dort mache ich Stabilisationsübungen und viel „Footwork“, da ich schnell auf den Beinen sein muss. Manchmal spiele ich auch mit meinem Vater im Garten, aber das ist natürlich problematisch, da es komplett windstill sein muss. Seit drei Wochen trainiere ich auch schon wieder am Waldstadion, allerdings nur Athletik und fürs Sportabzeichen. Ich hatte bereits einen Online-Lehrgang, bei dem ich einen Schlag aus dem Hinterfeld in Zeitlupe filmen lassen und diesen anschließend mit meinem Trainer besprochen habe. Wenn es wieder losgeht, habe ich bei der Fitness trotz aller Übungen sicher noch Nachholbedarf.
Wie siehst Du die derzeitigen Lockerungen?Viele Menschen können es sich, glaube ich, nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn man normalerweise viermal pro Woche in der Halle ist und nun gar nicht mehr trainieren kann. Daher bin ich selbst auch noch von einem normalen Alltag weit entfernt. Um meinen Ur-Opa habe ich schon Angst, aber man kann ihn ja auch nicht komplett isolieren. Trotzdem haben wir uns erst zweimal draußen getroffen.
Ganz klar vermisse ich Badminton am meisten. Der Sport ist einfach mein Lebensmittelpunkt, und ich bin eigentlich jedes Wochenende in ganz Deutschland unterwegs. Ein Großteil meiner Freunde spielt selbst und ist in ganz Niedersachsen verteilt. Wir halten zum Beispiel über Online-Spiele den Kontakt, zusammen in den Pool springen geht ja aktuell leider nicht. Die Schule fehlt mir tatsächlich auch, weil ich befürchte, in den Sprachen vielleicht etwas zurückzuhängen. Den Online-Lehrgang finde ich auch für die Zukunft ziemlich gut, das Ausschlafen hat mir genauso gefallen.
Wie sehr schränkt Dich Corona in deinem Leben noch ein?Ich gehe in die achte Klasse und bin nächste Woche das erste Mal überhaupt wieder in der Schule. Komplett von Montag bis Freitag, allerdings nur zwei Wochen, dann war es das schon wieder vor den Sommerferien. Neben Badminton ist das einzige eigentlich die Maske, mit der ich rumlaufe, aber die ist für mich auch gar kein Problem mehr.
Heute von:
Vin Assmus, 14 Jahre alt, Badmintonspieler beim TSV Wallhöfen
Weitere Informationen
Der Trainingsbetrieb ist vereinzelt gestartet. In unserer Serie „Der neue Alltag“ lassen wir Sportlerinnen und Sportler aus unserem Verbreitungsgebiet über die nun eingeführten Lockerungen berichten.