Die Arbeitsgruppe „Aufarbeitung der NS-Zeit in Worpswede“ des Worpsweder Heimatvereins lotet zurzeit Möglichkeiten aus, die Ausstellung „Der kalte Blick“ in die Region zu holen. Wie berichtet zeigt das Projekt der Berliner Dokumentationsstätte Topografie des Terrors Fotografien des Worpsweders Rudolf Dodenhoff, die dieser für sogenannte „rassenkundliche Untersuchungen“ der NS-Wissenschaft zulieferte. Darauf gab es bundesweites Medienecho – unter anderem forderte die Süddeutsche Zeitung, die Ausstellung müsse auch in Worpswede gezeigt werden. Die Arbeitsgruppe sei nun auf der Suche nach passenden Ausstellungsräumen, berichtet Mitglied Burckhard Rehage. Sollten sich solche nicht in Worpswede finden, seien für ihn auch Bremen oder die Gedenkstätte Sandbostel vorstellbar. So oder so wolle man im Künstlerort ein Begleitprogramm entwickeln, das die Verstrickungen Dodenhoffs thematisiere. Rehage: „Es darf und soll nicht der Eindruck entstehen, Worpswede schweigt.“ Auch die Worpsweder Museen haben das Thema diskutiert, berichtet Jörg van der Berg, Leiter der Großen Kunstschau. Der Katalog zur Berliner Ausstellung soll zukünftig auch in den Museumshops erhältlich sein. Außerdem plant van der Berg, die Wiener Wissenschaftlerin Margit Berner zu einem Talkabend dazu einzuladen.
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03.02.2021, 19:00
Lesedauer: 1 Min
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