Lilienthal·Landkreis. Im Stader Verwaltungsgericht geht es heute um die Zukunft der weiterführenden Schulen in Lilienthal, Grasberg und Worpswede. Der Landkreis sieht nur einen Weg, die Schulen auf Dauer zu sichern: durch eine Integrierte Gesamtschule (IGS) mit drei Standorten. Das hat das Kultusministerium abgelehnt. Heute haben die Verwaltungsrichter das Wort: Ab 11 Uhr verhandelt die 3. Kammer über die Klage des Landkreises gegen den ablehnenden Bescheid aus Hannover.
Ob das Verwaltungsgericht (VG) heute eine Entscheidung fällt, ist offen; das hängt vom Verlauf der Verhandlung ab. Wichtig für beide Seiten, Landesregierung und Landkreis, ist auch die Frage, ob die Richter eine Revision gegen ihr Urteil zulassen oder nicht. Insider gehen davon aus, dass die unterlegene Partei das Urteil auf jeden Fall anfechten wird, um eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts in Lüneburg zu erreichen. Lässt das VG keine Revision zu, müsste die unterlegene Seite zunächst diese Entscheidung anfechten, um in der Sache weiterzukommen; die Hürde wäre dann wesentlich höher.
Hoch sind auch die Hürden, die die Landesregierung für neue Gesamtschulen installiert hat. Sie müssen mindestens fünfzügig und von der großen Mehrheit der Eltern gewollt sein. In Lilienthal, Worpswede oder Grasberg allein wäre die Fünfzügigkeit nicht zu erreichen. In allen drei Gemeinden sinken die Schülerzahlen. Die Hauptschulen bluten aus; die Realschulen verlieren Schüler ans Lilienthaler Gymnasium und an die Gesamtschulen in Hambergen, Tarmstedt und Osterholz-Scharmbeck. Doch lehnt das Land eine IGS mit drei gleichberechtigten Standorten ab. Genehmigungsfähig wäre allenfalls eine Gesamtschule in zwei Orten mit Haupt- und Nebenstelle, signalisierte das Ministerium.