Das Bundesverkehrsministerium hält den
Bau einer Ortsumgehung für Ritterhude offenbar für vordringlich. Wie der Bundestagsabgeordnete Herbert Behrens (Die Linke) am Montag mitteilte, werde der Referentenentwurf zum neuen Bundesverkehrswegeplan die „B 74 neu“ zum vordringlichen Bedarf zählen. Das Papier, das am 16. März vorgestellt werden soll, macht seit wenigen Tagen die Runde in Parlamentarierkreisen. Neben den Autobahnen und Fernstraßen werden darin Prioritäten für den Ausbau von Schienenwegen und Wasserstraßen gesetzt. Ohne die Einstufung als vordringlich würden kaum Bundesmittel fließen, doch das Etikett tragen seit etlichen Auflagen des Plans viel mehr Projekte als finanzierbar sind. Das weiß auch Behrens, der das für einen glücklichen Umstand hält – und die Hochstufung für widersinnig.
Der Verkehrsexperte der Linksfraktion traf sich am Wochenende mit Vertretern der Bürgerinitiative „B 74 Nein Danke“. Deren Sprecher Achim Gelessus wird von Behrens mit den Worten zitiert, die Klassifikation motiviere die Straßengegner zu einer neuen Phase des Widerstands. „Wir werden die Umgehungsstraße mit einem breiten gesellschaftlichen Bündnis von Bürgern, Umweltschutzorganisationen und Parteien verhindern.“ Notfalls werde man auch juristisch dagegen vorgehen. Die Straße bringe kaum Entlastung, und koste mehr als die geschätzten 28 Millionen Euro, ergänzt Behrens; zudem schade sie Natur und Umwelt. Die sogenannte Linienbestimmung gibt seit dem vergangenen Sommer den Korridor für das 4,6 Kilometer lange Straßenstück durch die Hammeniederung vor. Es reicht vom Ende der Ausbaustrecke an der K 8 (hinterm Abzweig Dammstraße) über die Hamme hinüber zum Anschluss an die heutige B 74 am Abzweig Settenbecker / Ritterhuder Straße.
BKO
Jetzt sichern: Wir schenken Ihnen 1 Monat WK+!