Grasberg. Turnschuhsohlen quietschen auf dem Parkett der kleinen Findorffhalle, und manchmal schabt Plastik dumpf darüber, wenn einer der Spieler zu Boden geht. Ihre Oberkörper stecken in übergroßen Wasserbällen, die Sicht ist dementsprechend eingeschränkt. Eine Pfeife schrillt. „Ecke“, ruft Schiedsrichter Paul Plöger vom Grasberger Jugendparlament. Das im vergangenen Herbst gewählte Gremium hat zum Bubble-Fußballturnier eingeladen und stellt sich damit den Gleichaltrigen vor. Die haben das Angebot gerne angenommen. Acht Mannschaften passen in diesen langen Turniertag. Die Zahl der Bewerbungen war fast doppelt so groß, freut sich Sarah Meyer vom Jugendparlament. Zusammen mit einer Freundin serviert sie im Hallenfoyer Hot Dogs, Muffins und Limo.
Monate haben die jungen Leute auf diesen Tag hin geplant und organisiert. Bei einer der Sitzungen fragten sie sich bange, ob überhaupt jemand daran Interesse hat. Die Realität zaubert ihnen ein Lächeln ins Gesicht. Wie bei Lisa Kück. Die sitzt neben dem Spielfeld und klappt die Karten am Torzähler um. Gerade hat eine neue Partie begonnen, und keine 30 Sekunden später jubelt sie schon. Tor für das Lieblingsteam. Keinesfalls sind die Veranstalter parteiisch. Die Mannschaften haben sich selber Namen gegeben wie „Fünf Engel für Hüttenbusch“, „Die fünf Musketiere“ oder eben „Mein Lieblingsteam“.
Fünf Spieler pro Team versuchen den gelben Ball ins Gegentor zu treten. Anders als beim echten Fußball, müssen die Mannschaften ohne Torwart auskommen. Obwohl in den dicken Bällen auch echte Fußballer stecken, wie die Jungs der U15 C-Junioren vom TSV Dannenberg. Kevin Wagner spielt dort normalerweise im zentraloffensiven Mittelfeld. Beim Bubble-Fußball tritt er vor allem an, „weil es lustig ist und Spaß macht".
28 Spiele stehen für diesen Tag auf dem Spielplan. Kück: „Das wird ein langer Tag für uns.“ Aber einer, der allen Spaß bringt. Am Ende wird sie schwärmen: „Wir haben alles perfekt hinbekommen.“ Gewinner wurde die Mannschaft „Lloret de mar“, klarer Sieger aber war das Jugendparlament. Lisa Kück: „Wir haben auf jeden Fall Lust, das noch einmal zu machen.“