Hambergen. Eigentlich ist die Creartour in der Samtgemeinde Hambergen seit Jahren ein Selbstläufer. Immer an einem Wochenende Mitte Mai öffnen Kreative ihre Ateliers, Werkstätten und Häuser, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und über ihre Werke zu diskutieren. Die Veranstaltung hat sich zu einer beliebten Aktion entwickelt – wohl auch, weil Kunst, Ausflug, Natur, Genuss und Austausch zusammenkommen. Die Mischung spricht auch Menschen an, die sonst wenig oder nichts mit Kunst anfangen können. „Wir wollen die Kunst aus ihrem hohen Turm befreien“, sagt Anja Marina Kolberg. Dazu gehöre es auch, sich zu erneuern, so Kolberg, die von Anfang an dabei gewesen ist.
„Wir suchen deshalb nach Kreativen in Hambergen, die sich mit ihren Werkstätten und Wohnungen den Gästen präsentieren möchten“, erklärt Anke Fiedler, Touristikbeauftragte der Samtgemeinde Hambergen, die organisatorisch die Creartour maßgeblich begleitet. Auch nach vielen Jahren gebe es sicher immer noch Menschen, die malen, töpfern, fotografieren, basteln, modellieren, nähen oder sich anders betätigen – und die noch nicht als Gastgeber dabei waren.
„Vielleicht sind einige darunter, die sich nicht trauen“, sagt Kolberg. Die möchte sie ermutigen. „Der eine oder andere denkt womöglich, dass er den Anforderungen nicht gerecht wird“, glaubt Fiedler. Dabei machten viele mit, die sich eher als Kunsthandwerker sähen. Der Bogen ist eben weit gespannt. Vor allem junge Kreative haben die Veranstalter mit ihrem Aufruf im Blick.
Gastgeber und Gastaussteller gesucht
Wer sich nicht recht vorstellen kann, was ihn erwartet, kann sich an jedem zweiten Wochenende bei Anja Marina Kolberg und Wolfgang Tuttlies-Kolber (Im Fehr 25 in Vollersode) anschauen, wie es gehen könnte. Die beiden öffnen dann ihr Atelier und können Interessenten ihre Fragen beantworten.
Inzwischen haben sich bei der Creartour auch Orte entwickelt, in denen mehrere Kreative ihre Werke präsentieren. Fiedler nennt Beispiele: Die Lübberstedter Mühle, das Heimatmuseum in Ströhe oder das Sophie-Tietjen-Haus oim Ortskern. Dort sind Künstler vertreten, die nicht in ihrem häuslichen Wirkungskreis auftreten möchten. Aber auch Gastaussteller, die nicht in der Samtgemeinde wohnen, sind dort vertreten.
Die Creartour bietet gegenüber Ausstellungen einen Vorteil: Die Schaffenden bekommen sehr viel Rückmeldungen zu ihrem Schaffen. Es entsteht ein direkter Kontakt zwischen Ausstellenden und Betrachtenden. Näher geht es kaum. Wer es sich vorstellen kann, auch einmal dabei zu sein, kann und sollte sich bewerben. „Mögliche Teilnehmer können sich bis Mitte Januar bei mir bewerben“, erklärt Anke Fiedler. Sie ist telefonisch unter der Rufnummer 0 47 93 / 78 13 oder per E-Mail an die Adresse touristik@hambergen.de erreichbar. Neben ihren Werken müssen die Teilnehmer am Veranstaltungswochenende eines mitbringen: Zeit. „Die Künstler sollten an dem Wochenende vor Ort sein“, sagt Kolberg. Die Interaktion ist eine wichtige Zutat der Creartour.
Etwaige Gastgeber müssen sich etwas mehr beeilen, weil sie sich am Montag, 6. November, um 19.30 Uhr im Hamberger Rathaus vorstellen sollen. „Es wäre allerdings schön, wenn sich alle noch in diesem Jahr bewerben könnten“, bemerkt Fiedler. So können die Vorbereitungen rechtzeitig anlaufen. Unter anderem wird auch schon am Flyer für die kommende Creartour am 12. und 13. Mai 2018 gearbeitet.
In den vergangenen Jahren haben sich zudem kleine Veranstaltungen im Rahmenprogramm etabliert: Lesungen, Mitmachaktionen, Konzerte und andere Darbietungen. Auch auf dem Feld ist die Creartour noch offen. „Ein Honorar können wir leider nicht anbieten“, sagt Fiedler.