Wagen der Feuerwehr Tarmstedt ist 31 Jahre alt und reparaturanfällig / Ausschuss votiert für Neuanschaffung Löschgruppenfahrzeug kostet 240 000 Euro

Die Tarmstedter Ortsfeuerwehr bekommt ein neues Löschgruppenfahrzeug, die Ortswehr von Hepstedt einen gebrauchten Mannschaftswagen für ihre Nachwuchsabteilung. Das hat der Feuerschutzausschuss der Samtgemeinde in seiner jüngsten Sitzung empfohlen. Der Antrag der Gemeinde Kirchtimke auf einen Zuschuss zur Erneuerung der Heizung im Feuerwehrhaus wurde dagegen nicht bewilligt.
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Die Tarmstedter Ortsfeuerwehr bekommt ein neues Löschgruppenfahrzeug, die Ortswehr von Hepstedt einen gebrauchten Mannschaftswagen für ihre Nachwuchsabteilung. Das hat der Feuerschutzausschuss der Samtgemeinde in seiner jüngsten Sitzung empfohlen. Der Antrag der Gemeinde Kirchtimke auf einen Zuschuss zur Erneuerung der Heizung im Feuerwehrhaus wurde dagegen nicht bewilligt.

VON JOHANNES KESSELS

Tarmstedt. Mit vielen Anträgen hatte sich der Feuerschutzausschuss der Samtgemeinde in seiner jüngsten Sitzung zu befassen. Das jetzige Löschgruppenfahrzeug in Tarmstedt stamme von 1981 und sei sehr reparaturbedürftig, sagte der Ausschussvorsitzende Rüdiger Hillmer (CDU). Erst kürzlich habe es einen Kupplungsschaden gehabt. Im Jahr 2010 habe der Samtgemeinderat eine Perspektivplanung beschlossen, nach der das Tarmstedter Fahrzeug im übernächsten Jahr ersetzt werden soll. Weil die Beschaffung und der Aufbau des Fahrzeugs länger als ein Jahr dauerten, müsse das Geld bereits im Haushalt von 2013 eingeplant werden.

Kosten wird das neue Löschgruppenfahrzeug vom Typ LF 10 insgesamt 240000 Euro. 30 Prozent steuert der Landkreis Rotenburg aus seiner Feuerschutzsteuer bei. Der Auftrag an den Hersteller könne aber erst erteilt werden, wenn der Haushalt des nächsten Jahres verabschiedet sei, erklärte der Ordnungsamtsleiter Volker Stemmermann. Das werde im April 2013 der Fall sein. Dann folge eine Lieferfrist von zehn bis 14 Monaten.

Nach der Perspektivplanung solle die Samtgemeinde alle zwei Jahre ein neues Löschgruppenfahrzeug oder Tanklöschfahrzeug anschaffen, erinnerte Traugott Riedesel (Grüne Bürger/innen-Liste). Die meisten Fahrzeuge der Ortswehren seien jedoch schon über 30 Jahre alt. "Das muss uns die Sicherheit wert sein", meinte Riedesel. Eine Freiwillige Feuerwehr koste Geld, aber eine Berufsfeuerwehr wäre wahrscheinlich teurer.

Samtgemeindebürgermeister Frank Holle geht davon aus, dass die Tarmstedter Ortswehr ihr altes Fahrzeug versteigert und den Erlös der Samtgemeinde zukommen lässt. "Dann können wir wieder besser schlafen", sagte er. Die 240000 Euro für das neue LF 10 wurden dann auch einstimmig im Haushaltsplan für das nächste Jahr eingeplant.

Auch der Mannschaftstransporter der Hepstedter Jugendfeuerwehr stammt aus dem Baujahr 1981. Es handelt sich um einen VW-Bus der Baureihe T3, den letzten "Bulli"-Typen mit Heckmotor. Er war früher als Dienstfahrzeug des Zevener Abschnittsleiters im Einsatz, bevor die Hepstedter Ortswehr es vom Landkreis kaufte. Inzwischen bereite die Ersatzteilversorgung Probleme, erklärte Rüdiger Hillmer. Deshalb wolle die Hepstedter Wehr für 20000 Euro einen etwa zehn Jahre alten Gebrauchtwagen anschaffen. Dieses Geld solle man bewilligen. "Die Jugendfeuerwehren sind unsere Nachwuchsquelle." Das sah der gesamte Ausschuss so. Traugott Riedesel regte an, nach Sponsoren zu suchen. Das werde er versuchen, erklärte Volker Stemmermann.

Kirchtimker Antrag abgelehnt

Im Feuerwehr- und Dorfgemeinschaftshaus von Kirchtimke muss die Heizung erneuert werden, wie Bürgermeister Armin Springwald in seinem Antrag an die Samtgemeinde schreibt. Der Kessel sei über 30 Jahre alt, die Kunststoff-Öltanks zögen sich in sich zusammen. Weil das Gebäude an ein Blockheizkraftwerk angeschlossen werden solle, würden ohnehin Umbaumaßnahmen erforderlich. Die Kosten sollten sich Gemeinde und Samtgemeinde je zur Hälfte teilen. Das widerspreche einer Festlegung von 2004, erklärte Rüdiger Hillmer: Für Feuerwehrhäuser, die zugleich Dorfgemeinschaftshäuser seien, solle die Samtgemeinde bei einer Heizungserneuerung nur 20 Prozent der Kosten tragen. Als 2009 im Bülstedter Feuerwehrhaus die Heizung ausgetauscht worden sei, habe die Gemeinde Bülstedt dies sogar komplett selbst bezahlt.

Auch Traugott Riedesel sah keinen Grund, von der bisherigen Regelung abzuweichen, und Hartmut Otten (CDU) meinte, wenn die Samtgemeinde mehr Kosten übernehme, müssten das indirekt alle Mitgliedsgemeinden zahlen. Der Antrag aus Kirchtimke wurde dann auch einstimmig abgelehnt. Ebenso einstimmig wurde empfohlen, dass die Samtgemeinde nur 20 Prozent zuzahlen soll.

Keine Diskussion gab es um einen Antrag aus Bülstedt. Dort sollen in der Straße Poggenend in Richtung Westertimke zwei Unterflurhydranten eingebaut werden, weil die bisherige Löschwasserversorgung aus dem total verschlammten Brinksee ungenügend ist. Dafür werden im Haushaltsplan 5000 Euro bereitgestellt.

Es gab aber noch mehr Geld zu verteilen; nun befasste sich der Ausschuss mit den Mittelanmeldungen der einzelnen Ortswehren. Die erreichen insgesamt ein Volumen von knapp 90000 Euro. Den größten Posten von gut 50000 Euro dabei bildet die Anmeldung des Gemeindebrandmeisters. Vier Feuerwehrleute sollen den Führerschein Klasse C machen, es sollen 60 Digitalmelder angeschafft werden sowie elf Hohlstrahlrohre, und die Ortswehren von Bülstedt und Westertimke sollen eine neue Tragkraftspitze bekommen – die bisherigen Spritzen müssen noch von Hand angekurbelt werden. Der Ausschuss segnete diese Mittelanmeldungen einstimmig ab.

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