Grasberg. War es ein Wolf oder ein Hund? Beim Fall des Nandu-Pärchens, das Anfang Januar in seinem Gehege in der Ottersteiner Straße getötet wurde (wir berichteten), liegt jetzt das Ergebnis vor. „Es war ein Hund“, bestätigt der Wolfsbeauftragte des Landkreises, Heiko Ehing, seine anfängliche Vermutung. „Die Ergebnisse der Laboruntersuchung belegen das.“
Nandu-Halter Maik Miesner hatte Ehing informiert, nachdem er seine an Strauße erinnernden südamerikanischen Laufvögel gefunden hatte. Der Wolfsbeauftragte entnahm Gen-Proben an den Bisswunden. Die habe er zunächst trocknen lassen und sie ans Wolfsbüro in Hannover geschickt. Von dort wurden die Proben zur Untersuchung an ein Labor gesandt. Nun, zwei Wochen später, liegt das Ergebnis vor. Die entnommenen Proben konnten eindeutig einem Hund zugeordnet werden, sagt Heiko Ehing.
Die Nandus hatten Bisswunden, aber in ihrem Fleisch seien keine Fangzähne zu erkennen gewesen. Zudem sei die Haut am Hals eher heruntergerissen worden, sagt Ehing. Beides wertet er als Hinweise darauf, „dass es sich vermutlich um einen großen Hund gehandelt haben könnte“. Dafür sprachen aus seiner Sicht auch die Kampfspuren im Gehege. Die Vögel müssen in Panik versucht haben, über den Zaun zu entwischen. Auf dem Boden lagen ausgerissene Federn. „Die Tiere müssen lange gehetzt worden sein“, meint der Fachmann. Das sei untypisch für einen Wolf. Der hätte sofort zugepackt. „Ein Wolf greift ein Tier an, um es zu fressen." Ehing tippte schon vor Ort auf einen Hund, was jetzt bestätigt ist.