Landkreis Osterholz. Fach- und Allgemeinmediziner können sich ab sofort im Osterholzer Gesundheitsamt zum Facharzt Öffentliches Gesundheitswesen qualifizieren lassen. Ende Juli hat die Ärztekammer Niedersachsen das Ressort von Amtsleiter Boris Friege für die ärztliche Weiterbildung ermächtigt. Ärztinnen und Ärzte können sich damit ihre Tätigkeit in Abteilungen des Amtes für den Titel anerkennen lassen.
Die Bevölkerungsmedizin ist Friege zufolge "mal Schutzpatron, mal Wegweiser" für die Einwohner: Bei psychischen Krisen, in der Corona-Pandemie oder bei der Qualität von Trinkwasser und Badegewässern ist das Amt in einer Wächterfunktion. Hinzu kommen Gutachten für Gerichte und Behörden sowie Hilfen für Bürger im Dschungel des Gesundheitssystems.
Große Bandbreite
In der Weiterbildung biete seine Behörde den Interessierten entsprechend viele Betätigungsfelder, darunter Einschulungsuntersuchungen, sozialpsychiatrischer Dienst, Wasserlabor, Betreuungsstelle. Man sei "multiprofessionell aufgestellt", erläutert der Amtsarzt und nennt ergänzend Pädagogik, Krankenpflege, Zahnmedizin. Zudem bilde man eigene Hygienekontrolleure und Verwaltungsfachkräfte aus.
Wer Facharzt in Bevölkerungsmedizin werden will, muss mindestens zwei Jahre in einem patientenversorgenden Fach tätig gewesen sein. Zudem sind sechs Monate Erfahrung in Psychotherapie oder Psychiatrie mitzubringen oder zu erwerben; hinzu kommen ein Amtsarzt-Kursus und am Ende die Facharztprüfung bei der Kammer.
Landrat Bernd Lütjen sagt, die neue Weiterbildungsmöglichkeit komme zur rechten Zeit. Sie verleihe dem Amt zusätzliche Attraktivität als Arbeitgeber – "neben familienfreundlichen Arbeitszeiten und dem guten Arbeitsklima in einem tollen Team“. Wenn demnächst eine Arztstelle neu zu besetzen sei, hoffe er auf viele Bewerbungen.
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