Landkreis Osterholz. Platz drei im Sechs-Kandidaten-Feld – Angelika Poschadel aus Osterholz-Scharmbeck hat sich bei der „Küchenschlacht“ mehr als achtbar aus der Affäre gezogen. „Es war eine tolle Erfahrung. Und ich bin froh, so weit gekommen zu sein. Ich würde dort jederzeit wieder antreten“, zog die 68-Jährige ein Fazit nach anstrengenden Drehtagen für die Kochshow, die mehr als eine Million Zuschauer erreicht. Der täglich 45-minütige Extrakt wurde in der vergangenen Woche ausgestrahlt (wir berichteten).
Es sind Hobbyköche, die nach einem vorgegebenen Thema Eigenkreationen oder anspruchsvolle Variationen von bekannten Rezepten brutzeln. Sterneköche wie Horst Lichter oder Johann Lafer schauen ihnen dabei über die Schulter. Im Finale bekommen beide Gegner von ihren „Paten“ dieselbe Aufgabe gestellt. Am Donnerstag war im ZDF-Nachmittagsprogramm zu sehen, wie Angelika Poschadel, der spätere Sieger Benjamin Jansen (34) und die junge Münchnerin Bell Klink unter der Ägide Alfons Schuhbecks Zwei-Gänge-Menüs zubereiteten. Drei Kandidaten waren bereits im K.o.-System eliminiert worden. Angelika Poschadel – Spezialität: Hausmannskost, mediterran variiert – hatte sich in der Vorschlussrunde für eine Thymian-Polenta mit Auberginentürmchen in selbst angerührter Tomatensoße entschieden. Dazu als Dessert Birne im Blätterteigmantel mit Vanillesoße. Geschmacklich alles sehr überzeugend, wie Juror Thomas Martin fand. Doch der Teig war ihm nicht knusprig genug, die Vanillesoße „nach hinten raus etwas zu flach“ geraten.
Auf dem Weg ins Finale
Damit war der Weg ins Finale frei: für Klink mit Entrecôte in Meerettichcreme und als Nachspeise „Dreierlei Nicecream mit karamellisierten Nüssen“, für Jansen mit Kalbsjus, Mangoldsalat, Meeresfrüchten, Selleriecreme und Schokokusscreme mit Mango-Himbeer-Salat. „Mein Fehler“, gab die Osterholz-Scharmbeckerin zu. Etwas mehr Temperatur im Ofen, und die Sache wäre anders ausgegangen. Allerdings vermisste sie auch ein wenig die Unterstützung Schuhbecks. Der bajuwarische Alpha-Koch, Schwergewicht unter den deutschen Promi-Pfannenschwenkern, hatte sich für ihren Geschmack zu sehr von der jungen Deutsch-Thailänderin vereinnahmen lassen. Raus mit Applaus: Angelika Poschadel bekam für ihren finalen Auftritt viel Beifall. Die Zuschauer stürmten nach Aufzeichnungsende die Küchenblöcke, um die Speisen zu probieren und dann ihrem Erstaunen darüber Ausdruck zu verleihen, wie man denn unter enormem Zeitdruck ein solches Gericht hinbekäme. „Zeit war wirklich ein Wahnsinnsfaktor“, resümierte die frühere Kreiskrankenhaus-Mitarbeiterin. Am Mittwoch war das Thema „Kindheitserinnerungen“ auf den Tisch gekommen. Angelika Poschadel („Bei meiner Mutter gab‘s Eier in allen Variationen“) wartete mit pochiertem und gebackenem Ei mit Senfsoße, Pellkartoffeln und Blattsalat in Joghurtsauce auf. Damit warf sie die Wienerin Kathrin Pöltl aus dem Rennen, die sich an Blunzenradln (Blutwurstscheiben) im Cornflakes-Mantel mit Apfelkren und Kartoffelschmarrn versucht hatte. Am Dienstag war Vorspeisentag.
Angelika Poschadel trumpfte mit Garnelen al cartoccio mit Peperonata und einem knusprigen Ciabatta mit Tapenade auf. Nicht ganz so gut war ihr am Montag („Thema Leibspeise“) der Matjestopf gelungen, den Alfons Schuhbeck ihr, wie berichtet, durch sein Probieren an der falschen Stelle buchstäblich versalzen hatte. Angelika Poschadel, die schon mehrere Kochwettbewerbe gewonnen hat, sieht sich durch ihren Achtungserfolg bei der „Küchenschlacht“ bestärkt darin, sich weiterhin in Challenges mit Gleichgesinnten zu messen. Und dabei auch zu lernen.
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