Landkreis Rotenburg. Bei einem statistischen Vergleich aller Städte und Landkreise in Deutschland, dem Prognos-Regionalranking, ist der Kreis Rotenburg ins obere Drittel aufgerückt und liegt auf Platz 111. Zum dritten Mal wurden alle Kommunen in den Bereichen Wirtschaftskraft, Lebensqualität und Dynamik verglichen. Wie zukunftsfähig eine Region ist, soll mittels Indikatoren vor allem im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereich statistisch ermittelt werden.
2004 lag der Kreis auf Rang 236, 2007 auf Platz 214 im so genannten Zukunftsatlas. "Ausgeglichener Chancen-Risiko-Mix" hieß es damals in der Bewertung, nun werden dem Kreis "Zukunftschancen" attestiert. Von den Kommunen in Niedersachsen liegen die Städte Oldenburg, Braunschweig und Wolfenbüttel sowie die Kreise Vechta, Emsland, Gifhorn, Leer und Ammerland in der Rangfolge vor dem Kreis Rotenburg.
Unterschieden wurde bei der Studie in die Kategorien Stärke und Dynamik. Im ersten Bereich, bei dem absolute statistische Werte wie zum Beispiel Arbeitslosenquote, Arbeitsplatzdichte und Kaufkraft untersucht wurden, liegt Rotenburg auf Platz 154. Hier wird abgebildet, wie der gegenwärtige Stand ist. In der Kategorie Dynamik findet vor allem die Veränderung der statistischen Werte Eingang - hier liegt der Kreis auf Platz 40.
Dass Rotenburg so gut dasteht, liegt nach Ansicht der Kreisverwaltung vor allem an drei Faktoren. So habe die Arbeit des Arbeitsmarktportals sowie der Arbeitsagentur zum guten Abschneiden beigetragen, befand Landrat Hermann Luttmann. Im Kreisgebiet gebe es seit 2007 im bundesweiten Vergleich weniger Bedarfsgemeinschaften, die von Hartz IV lebten, außerdem sei die Arbeitslosenquote eine der niedrigsten in Niedersachsen. Auch die Demografie hat nach Ansicht der Kreisverwaltung einen Anteil an der guten Platzierung. So habe zwar der Kreis bis 2025 mit einem leichten Bevölkerungsrückgang zu rechnen. Der sei aber verglichen mit anderen Regionen weniger stark ausgeprägt. Das liege an jungen Familien, die ins Kreisgebiet ziehen sowie der Lage zwischen Bremen und Hamburg.
Der dritte Faktor für das Aufrücken auf Platz 111 ist ein rein statistischer: 2007 wurden noch insgesamt 439 Regionen untersucht, jetzt waren es wegen einer Kreisgebietsreform noch 412 - allein dadurch sei der Kreis um sieben Plätze nach vorn gerückt, heißt es in einer Mitteilung der Kreisverwaltung.