Das Sturmtief „Sabine“ hat im Landkreis Osterholz für mehrere Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren und der Polizei gesorgt. So wurden in Osterholz-Scharmbeck Bauzäune umgekippt und Gerüstteile umgeworfen. An der Bundesstraße 6 in Ritterhude stürzte ein Baum auf die Straße, berichtet die Polizei.
18 Einsätze und 75 Kameradinnen und Kameraden im Einsatz, das meldet der stellvertretende Grasberg Gemeindebrandmeister Thorsten Schaffert für die Sturmnacht von Sonntag auf Montag. Alle Grasberger Ortsfeuerwehren waren im Einsatz, lediglich die Tüschendorfer Wehr musste nicht ausrücken. Personen kamen nicht zu Schaden in Grasberg. Um 7.30 Uhr ging am Montagmorgen der letzte Alarm ein. „Bei Tageslicht wurde in Eickedorf noch ein Baum gefunden“, so Schaffert.
Die Anfahrt zum ersten Einsatz um 16.10 Uhr war die kürzeste. Eine Baumkrone drohte auf das Adolphsdorfer Feuerwehrhaus zu stürzen. Mit Unterstützung der Worpsweder Drehleiter konnte dies abgewendet werden, so Schaffert. In der Nacht sollten noch weitere Bäume fallen. Zweimal rückte die Feuerwehr zum Kirchdamm in Richtung Worpswede aus und beseitigte zwei Bäume, die auf der Straße lagen. In der Rautendorfer Landstraße und in der Neu-Rautendorfer Straße kippten ebenfalls Bäume um. Im Huxfelder Damm musste ein Baum gefällt werden, der auf ein Wohnhaus zu fallen drohte. Und noch einmal mussten in der Nacht die Kameradinnen und Kameraden in den Huxfelder Damm ausrücken, als zwei Straßenbäume sich in den Kronen der Bäume von der gegenüberliegenden Straßenseite verhakt hatten. Beide Bäume wurden „Stück für Stück gefällt“, so Schaffert. In der Ottersteiner Straße kippte ein Baum auf ein geparktes Auto. „Glücklicherweise entstand kein Personenschaden“, sagt Schaffert.
Der stellvertretende Gemeindebrandmeister hat die Einsätze geleitet. Um 15.30 Uhr hatte er den Anruf von der Leitstelle aus Bremerhaven erhalten, dass für 18.30 Uhr mit der Sturmankunft zu rechnen sei. Um 17.30 Uhr fuhren die Rechner in der Grasberger Einsatzleitung Ort (ELO) hoch und das sechsköpfige ELO-Team nahm unter Schafferts Leitung die Arbeit auf. Bis 22.45 Uhr wurden die Einsätze von der ELO vom Feuerwehrhaus am Wiesendamm aus koordiniert.
Die Einsätze haben sich gleichmäßig auf die Ortsfeuerwehren verteilt, so Schaffert. Laut Wetterkarte sei der Sturm „Sabine“ mit 90 bis 95 Kilometern in der Stunde über Grasberg. Auch wenn die Gemeinde diesmal glimpflich davon gekommen sei, versichert Schaffert: „Wir sind vorbereitet, wenn mehr passiert.“ Und sollte Sabine nochmals zulegen, könne die Grasberger Einsatzleitung ihre Arbeit sofort wieder aufnehmen. Schaffert sagt: „Die Rechner stehen noch.“
In Lilienthal beschränkte sich der Einsatz der Polizei darauf, ein Hallentor zu sichern, das offenbar nicht fest genug verschlossen war und den Sturm auf- und zuschlug. Auch um ein umherwehendes Werbebanner mussten die Polizisten in Lilienthal wieder einfangen.
Die Lilienthaler Feuerwehr hatte sich am Sonntag wegen des angekündigten Sturmtiefs „Sabine“ auf eine lange Nacht eingestellt. Am frühen Abend trudelten die ersten Einsätze bei der Einsatzleitung ein. Nach einigen Stunden und elf Einsätzen in Worphausen, Heidberg und Seebergen konnte dort aber die Einsatzleitung Ort wieder aufgelöst werden. „Nichts Weltbewegendes“, so das Fazit der Lilienthaler Feuerwehr im sozialen Netzwerk Facebook.
„Es hat sich ausschließlich um umgestürzte Bäume und herausgebrochene Äste gehandelt, die im Rahmen der Gefahrenabwehr durch die Feuerwehr beseitigt wurden“, berichtet der Lilienthaler Gemeindebrandmeister Andreas Hensel. „Von unseren fünf Ortsfeuerwehren waren vier im Einsatz. Die Einsätze verteilten sich auf die Gebiete der Ortsfeuerwehren Heidberg, Lilienthal/Falkenberg, Seebergen und Worphausen.“ Personen- und größere Sachschäden hat es nicht gegeben. „Insgesamt war die Lage ruhiger als erwartet“, so Hensel am Montag.
Die Worpsweder Feuerwehr musste am Sonntagabend acht Mal ausrücken. Auch hier ging es nach Angaben von Gemeindebrandmeister Timo Kück überwiegend glimpflich aus. So war in der Dorfstraße in Neu Sankt Jürgen ein Baum auf die Straße gestürzt, ähnliche Einsätze gab es in Überhamm und am Hammeweg. Die Nacht selbst verlief recht ruhig, so Kück: „Ich habe meine Leute ins Bett geschickt. Damit sie fit sind, falls wir uns nachts doch noch mal treffen sollten.“ Am Morgen sah man sich dann wieder: Im Walter-Bertelsmann-Weg drohte ein Ast abzustürzen.
Der Schulunterricht sollte im gesamten Landkreis Osterholz und im Landkreis Rotenburg am Morgen regulär beginnen. Anders als die Verwaltungen beispielsweise in Bremen und Bremerhaven und in etlichen anderen Gebieten Niedersachsens entschieden sich die Landkreisverwaltungen, den Unterricht abzuhalten.
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