Mobilitätsstudie in Tarmstedt Schon 300 Fragebögen zurück

Marcel Bonse ist recht zufrieden: Bis jetzt haben fast 300 Einwohner der Samtgemeinde Tarmstedt an der Befragung im Rahmen der Mobilitäts-Studie teilgenommen. Die läuft noch bis Ende des Jahres.
07.12.2016, 00:00 Uhr
Lesedauer: 3 Min
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Von Johannes Heeg

Marcel Bonse ist recht zufrieden: Bis jetzt haben fast 300 Einwohner der Samtgemeinde Tarmstedt an der Befragung im Rahmen der Mobilitäts-Studie teilgenommen. Die läuft noch bis Ende des Jahres.

Gestartet wurde die Umfrage Mitte November. „Wenn wir 500 oder mehr Rückläufer bekommen, wäre das sehr gut“, sagt der Mitarbeiter der Agentur Spurwechsel, die die Studie im Auftrag der Samtgemeinde betreut und auswertet.

Unter Teilnehmern wird Preis verlost

Um noch weitere Einwohner der Samtgemeinde zur Teilnahme an der Studie zu motivieren, hat das Tarmstedter E-Carsharing-Forum nun einen Preis ausgelobt. Als kleines Dankeschön gibt es zwei Niedersachsentickets für je fünf Personen zu gewinnen. Wer gewinnen möchte, braucht nur eine E-Mail an das E-Carsharing-Forum zu schicken. In der Betreffzeile sollte dieser Satz stehen:
„Tarmstedt macht mobil - Ich habe teilgenommen“. Adresse: a.w.tarms@gmx.de. Auch Name, Anschrift und Telefon-Nummer sollten angegeben werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Marcel Bonse von der Agentur Spurwechsel gibt noch einen Hinweis: Falls der Flyer „Tarmstedt macht mobil“ nicht mehr vorhanden sei, könne unkompliziert bei der Agentur unter kontakt@spurwechsel.mobi ein neues Zugangs-Passwort angefordert werden. Ebenso bestehe in mehreren Orten der Samtgemeinde nach wie vor die Möglichkeit, einen Fragebogen in Papierform zu bekommen und auf diese Weise an der Umfrage teilzunehmen. Der Fragebogen mit 25 Fragen zur Mobilität ist erhältlich im Rathaus und in der Bücherei in Tarmstedt, bei der Gemeindeverwaltung Wilstedt, in Kirchtimke in Willenbrocks Gasthaus und in der Landschlachterei Lünzmann, in Breddorf bei „nah und gut“ Poppe und bei der Tankstelle Pinnow, in Hepstedt beim Hofladen Jagels sowie bei allen Bürgermeistern der Mitgliedsgemeinden.

Carsharing im Fokus

Bei der Mobilitäts-Befragung soll ermittelt werden, wie groß der Bedarf und das Interesse an Carsharing- und Mitfahrangeboten ist. Zunächst wird nach der Zahl der Autos im Haushalt und der Zahl der Fahrer gefragt und wie viele Fahrten durchschnittlich innerhalb einer Woche mit eigenem PKW gemacht werden. Ermitteln wollen die Macher der Studie auch, ob und warum die Mobilität möglicherweise eingeschränkt ist. Denn nicht jeder hat einen Führerschein, und manche können aus gesundheitlichen oder Altersgründen kein Auto fahren. Angeben kann man auch, ob das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs im Wohnort nicht ausreicht, dass man gar kein Auto besitzt oder ein anderes Familienmitglied mit dem Auto unterwegs ist.

Bei einigen Fragen geht es ums Carsharing: Wie schnell müssten die Fahrzeuge zur Verfügung stehen, wie oft würde man dieses Angebot nutzen, wie weit entfernt von der Wohnung darf die Station sein? Wie soll das Ausleihen organisiert sein – per Telefon oder als Online-Plattform? Für welche Fahrten würden die Carsharing-Fahrzeuge genutzt werden? Mit weiteren Fragen sollen die Mitfahrgewohnheiten und das Interesse an Mitfahrangeboten sowie Hol- und Bringdiensten erforscht werden.

Auswertung ab Januar

Die Antworten will die Agentur Spurwechsel ab Januar auswerten und dann zunächst mit der Mobilitäts-Arbeitsgruppe besprechen. „Entscheidender Bestandteil der Studie ist, dass wir am Ende ein oder mehrere Betreibermodelle vorschlagen, wenn das Interesse der Menschen an Carsharing groß ist“, so Bonse. Sollten die Teilnehmer dagegen allein mit den Mitfahrerbänken zufrieden sein, „bräuchten wir uns keine Gedanken über komplexe Online-Reservierungs- und Buchungsplattformen zu machen“. Aber noch sei ja alles offen. Die Ergebnisse könnten im Februar vorliegen und dann im Mai oder Juni der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Völlig offen sei auch, ob Tarmstedt eine Art Mobilitätszentrale bekommen wird, wie sie schon beim E-Carsharing-Forum immer mal diskutiert wird. Befeuert wurden die Gespräche zuletzt durch die Nachricht, dass Ikea in Ludwigsburg gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) die erste Charge Lounge in Deutschland mit integrierter Schnellladesäule für Elektroautos eröffnet hat. Zum Betrieb der Ladesäulen werde 100 Prozent Ökostrom genutzt, das Aufladen sei kostenlos für alle, heißt es.

Ob eines Tages eine „Tarmstedt-Charge-Lounge“ (TCL), eventuell in Verbindung mit einem Café, einer Fahrplanauskunft, einer Fahrkartenausgabe, einer Carsharing- und E-Bike-Vermittlung in Betrieb gehen könnte? Marcel Bonse ist bei dem Thema bislang noch zurückhaltend: „Das wäre ja eine vergleichsweise teure Lösung. Und falls man es mit ehrenamtlichem Personal versuchen würde, bliebe immer die Frage, wie nachhaltig so ein Angebot wäre.“

Möglich und bereits im Probebetrieb seien andere Modelle, die eine Nummer kleiner seien. So gebe es bereits Autohäuser, die ihre Leihwagen auch als Carsharing-Autos vermieten. Dies erhöhe die Auslastung des Fuhrparks, verbessere das Angebot und senke die Kosten.

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