Lilienthal. Ein wenig schüchtern wirken die jungen Leute, während ihre Lehrerin Iris Schwarzkopf von ihrem Engagement erzählt. Dabei dürfen sie stolz sein auf das, was sie geleistet haben. Nudeln, Waschpulver, Kaffee, Windeln und mehr im Wert von 400 Euro überreichen sie der Lilienthaler Tafel. Erarbeitet haben sie das Geld mit der Schülerfirma „IGS Snacks“ und selbst zubereiteten Waffeln und Sandwiches. Immer montags bauten die Achtklässler ihren Stand in der Integrierten Gesamtschule (IGS) auf. Immer montags stand schon bald eine lange Schlange vor dem Tisch mit den Waffeleisen, und auch die belegten Brote liefen gut, erzählt Sören. „Den Großteil des Gewinns haben wir als Sachspende umgesetzt“, sagt Lehrerin Schwarzkopf und die Schatzmeisterin der Lilienthaler Tafel, Gerda Urbrock, freut sich, dass hier Sachen auf dem Tisch liegen, die bei den Tafel-Kunden „sehr begehrt“ sind und ansonsten in der Ausgabe gar nicht vorkommen oder sehr rar sind.
Schokoaufstrich, Zahnpasta, Duschgel – es ist eigentlich kein Luxus, der da auf dem Tisch steht. Aber für jemanden mit ganz wenig Geld im Portemonnaie eben doch. Malica sagt über die Spende: „Ich finde es ganz cool, dass man Leuten, die nicht so viel Geld haben, helfen kann.“ Obendrein mit einer Arbeit, die ihr Spaß bereitet hat. Angelina neben ihr nickt lächelnd: „Sandwiches verkaufen macht Spaß.“ Aber, so verrät Sören, die größten Schlangen gab es doch bei den Waffeln.
Nicht nur um den Spaß bei der Arbeit und die Spende ging es in der Schülerfirma in den vergangenen Monaten. „Das ist normaler Unterricht“, sagt Iris Schwarzkopf. Dafür gibt es Noten. Arbeitsverhalten, Motivation oder Teamfähigkeit bewertet sie und, „ob jemand sich kümmert und den Blick fürs Ganze hat“. Dabei unterstützen sie seit Jahren die Grauen Paten Luise Pallutt und Monika Ulbrich, die auch die Sachspenden bei zwei Großeinkäufen in Absprache mit der Lilienthaler Tafel besorgt haben.