Landkreis Osterholz. Für die Vereine aus dem Kreisfußballverband Osterholz sind seit Saisonbeginn höhere Geldaufwendungen der Regelfall. Die Spesen der Schiedsrichter auf Kreis- und Bezirksebene wurden zum 1. Juli 2019 angehoben. Die Mehrausgaben belasten die Haushalte der Vereine. „Die Schiedsrichter kosten uns zum Teil ein Vermögen“, drückt es der Spartenleiter des TSV Meyenburg, Friedo Hülseberg, diesbezüglich in einer Anfrage drastisch aus.
Gerade die Vereine aus den Außenbereichen des Kreises Osterholz werden empfindlich zur Kasse gebeten. Ein Lied davon wissen Vereine der SV Aschwarden, TV Axstedt, SV Grün-Weiß Beckedorf, SV Garlstedt, die Sportfreunde Heilshorn, der ASV Ihlpohl, SV Löhnhorst, TSV Meyenburg, SV Nordsode, VfL Ohlenstedt, FC Hansa Schwanewede, VfR Seebergen/Rautendorf und der TSV Steden/Hellingst zu singen. Die Kosten etwas lindern würde ein Spesenpool, der seit etlichen Jahren auf Bezirksebene existiert.
In diesen Spesenpool zahlen alle Vereine den gleichen Geldbetrag ein. Der Spesenpool ist für den Landkreis Osterholz allerdings noch Zukunftsmusik. Schließlich muss dafür zunächst einmal eine Person gefunden werden, die die ganzen Überweisungen an die Unparteiischen kontrolliert und tätigt. Auf Bezirksebene können zur Abholung der Schiedsrichterassistenten maximal 30 Kilometer berechnet werden. Jedoch nur dann, wenn ein entsprechender Umweg dafür erforderlich ist. In der Aufwandsentschädigung der Assistenten ist bereits eine Fahrkostenentschädigung enthalten.
Neue Anrechnungspraxis
Auf Kreisebene galt in der Vorsaison noch eine Anrechnung von maximal zehn Kilometer für die Abholung der Linienrichter. Die Passage wurde aus der Schiedsrichter-Spesenordnung gestrichen. Demnach dürfen die Referees auch längere Entfernungen für die Mitnahme der Assistenten abrechnen. Der FC Worpswede staunte zuletzt nicht schlecht, als er für ein Freundschaftsspiel gegen den MTSV Selsingen sage und schreibe 104 Euro an Schiedsrichterkosten zu berappen hatte. Neben den 65 Euro an Spesen für das Gespann kamen für den Künstlerdorf-Verein um Kassenwart Hans-Joachim Birnbacher noch 39 Euro an Fahrtkosten hinzu (= 130 Kilometer à 0,30 Euro). Kein Einzelbeispiel.
Die Vereine müssen regelmäßig tief in die Tasche greifen, weil für die Spiele auf Kreisebene oftmals Unparteiische angesetzt werden, die locker mehr als 20 Kilometer von ihrem Wohn- zum Spielort zurückzulegen haben. Bereits vor Jahren entfernte der Schiedsrichterausschuss die Vorgabe aus der Spesenordnung, wonach die Referees, die außerhalb des Kreises Osterholz wohnen, erst ab Kreisgrenze die Kilometer anrechnen dürfen. Auch im Spieljahr 2019/20 leben mehrere Osterholzer Unparteiische in einem Nachbarkreis oder in Bremen.
Der TSV Meyenburg braucht sich auch in der kommenden Saison indes noch keine großen Gedanken um zusätzliche Kosten machen. Bei positivem Verlauf steigt der Verein nach Ablauf der Serie in die 1. Kreisklasse Osterholz auf. Schiedsrichterassistenten, die pro Mann pro Spiel mit 20 Euro zu Buche fallen, werden im Herrenbereich erst ab der Kreisliga Osterholz eingesetzt.
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