Osterholz-Scharmbeck. Ein übler Geruch ist den Anwohnern der Straße Am Hochzeitswald am Donnerstagabend in die Nase gestiegen. Sie alarmierten die Feuerwehr, da sie befürchteten, dass irgendwo Gas austreten würde. Um 18.39 Uhr seien sie zu einem Messeinsatz in dem Wohngebiet angefordert worden, berichtet der Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Osterholz-Scharmbeck, Chris Hartmann. Die Befürchtung habe sich bestätigt: "Bei Eintreffen der ersten Kräfte stellte sich sehr schnell heraus, dass hier ein Gasaustritt vorlag."
Nach Auskunft der Osterholzer Stadtwerke wurde in einem Haus eine starke Gaskonzentration gemessen. Auch in zwei Kanalschächten hatte sich Gas gesammelt. Die Feuerwehr evakuierte direkt drei Häuser. "Die Bewohner kamen bei Nachbarn unter", sagt Hartmann. Aufgrund der hohen gemessenen Gaskonzentration habe die Feuerwehr das Einsatzstichwort erhöht. Heißt: Die Ortsfeuerwehr Pennigbüttel wurde zur Unterstützung nachalarmiert.
"Unser Notdienst wurde kurz vor 19 Uhr alarmiert", berichtet der Sprecher der Osterholzer Stadtwerke Jürgen Möller. Dieser legte als erstes den Hausanschluss des Gebäudes still, in dem Gas nachgewiesen worden war. Gemeinsam mit der Feuerwehr habe der Notdienst-Mitarbeiter dann nach der Leckage gesucht. Die Vermutung: "Offensichtlich war es bei Erdarbeiten durch Dritte zur Beschädigung einer Gasleitung gekommen", teilt die Feuerwehr mit. Die Einsatzkräfte hätten daher einen Teil des Fußweges öffnen müssen, um an die Versorgungsleitung zu gelangen. "Das Versorgungsrohr zu dem betroffenen Objekt konnte dann mittels eines Schiebers vom restlichen Netz getrennt werden", so Hartmann.
Die 35 Einsatzkräfte der beiden Freiwilligen Ortsfeuerwehren, die mit sieben Einsatzfahrzeugen vor Ort waren, endete gegen 21.30 Uhr. Sie übergaben die Einsatzstelle, nachdem die unmittelbare Gefahr gebannt war, an den Energieversorger, der sich noch am Abend an die Beseitigung des Defekts machte.
Am Freitag kehrten, laut Möller, die Mitarbeiter der Stadtwerke an den Einsatzort zurück, um in dem Bereich mit einem Gasspürgerät und einer Teppichsonde die Dichtigkeit der Gasleitung im Erdboden zu kontrollieren sowie den beschädigten Hausanschluss zu erneuern.
In diesem Zusammenhang bitten die Osterholzer Stadtwerke die Bürger, keine Scheu zu haben und Stadtwerke und Feuerwehr zu alarmieren, sobald sie fürchteten, dass Gas austrete. Das geruchlose Gas ist extra mit einem Zusatz versetzt, der nach faulen Eiern stinkt, damit ein Austritt bemerkt werden kann. In einem solchen Fall sollten die Menschen kein Lichtschalter mehr betätigen, das Gebäude verlassen und erst im Freien per Handy Hilfe anfordern, erklärt Jürgen Möller.