Lilienthal. Für einige Schüler aus der Region hat der Unterricht zu Beginn der Woche früher als üblich geendet. Der Grund: Hitzefrei – oder die „wärmebedingte Beendigung des Unterrichts“, wie der Vorgang von offizieller Seite bezeichnet wird. Ob der Unterricht ausfällt, bestimmen die Schulleiter. Diese entscheiden, ob die Lernbedingungen in den Klassenräumen "erheblich beeinträchtigt" sind – unabhängig davon, was für Temperaturen das Thermometer anzeigt. Allerdings müssen Schulen ihre Aufsichtspflicht erfüllen. Grundschüler dürfen daher erst gehen, wenn Eltern ihre Einwilligung dazu gegeben haben.
In der IGS Lilienthal und der Grasberger Außenstelle fiel sowohl am Montag als auch am Dienstag der Nachmittagsunterricht aus. "Es war wirklich unerträglich heiß", sagt Schulleiterin Karina Kögel-Renken. Hitzefrei habe es in den Vorjahren nicht gegeben. Die Entscheidung stelle daher eine "große Ausnahme" dar. Auch Schüler des Gymnasiums Lilienthal durften an beiden Tagen eher gehen – allerdings nur die Fünft- bis Zehntklässler. Die Oberstufenschüler mussten bleiben, wobei die letzten Stunden "so angenehm wie möglich" gestaltet wurden, wie Schulleiter Denis Ugurcu sagt, der sich nicht erinnern kann, dass es schon im Mai hitzebedingten Unterrichtsausfall gegeben hat. An der KGS Tarmstedt gab es nur am Dienstag Hitzefrei. "Die Temperaturen waren so hoch, dass normaler Unterricht einfach nicht mehr möglich war", sagt Schulleiterin Sandra Pohl.
Auch die hiesigen Grundschulen hatten mit dem Wetter zu kämpfen. Zum Unterrichtsausfall kam es für die Erst- bis Viertklässler jedoch nicht, da in verlässlichen Grundschulen und Ganztagsschulen die Betreuung der Kinder weiterhin gewährleistet sein muss. Allerdings fanden die Vokabelübungen in der Grundschule Worpswede auf der Wiese statt, und in der Grundschule Borgfeld ging es für die Kinder in den Garten. Auch die Grundschule Trupermoor, die Schroeterschule und Grundschule Grasberg passten den Unterricht an die äußeren Bedingungen an.