Landkreis Osterholz. Sowohl Kritiker der Corona-Verordnungen von Bund und Ländern als auch Gegendemonstranten waren am Montagabend im gesamten Landkreis Osterholz wieder auf den Straßen. Allerdings waren mit insgesamt knapp 300 Menschen deutlich weniger unterwegs als in der Vorwoche. Die Polizei leitete diverse Verfahren gegen Teilnehmer unangemeldeter Versammlungen ein.
Bei den zuständigen Behörden waren im Vorfeld nur drei Veranstaltungen in Ritterhude, Lilienthal und Grasberg gemeldet worden, die sich gegen Versammlungen von Kritikern der Corona-Maßnahmen wendeten. Unangemeldete Demonstrationen oder sogenannte Spaziergänge wurden von den Einsatzkräften als Versammlungen deklariert und Auflagen wie das Tragen einer FFP2-Maske und das Abstandhalten erteilt. Die Informationen wurden im Zweifel auch per Lautsprecherdurchsagen bekannt gegeben.
Rund 50 Kritiker der Corona-Maßnahmen versammelten sich im Zentrum von Ritterhude zu einer unangemeldeten Versammlung. Zwei Teilnehmer hielten sich nicht an die Auflagen und trugen auch nach Aufforderung keine Maske. Die Polizeikräfte stellten daraufhin die Personalien fest, leiteten Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten ein und schlossen die Personen von der Versammlung aus. Wegen des Verdachts der Beleidigung eines Polizeibeamten wurde zudem ein Strafverfahren gegen eine Frau eingeleitet. An einer angemeldeten Versammlung der örtlichen Ratsmitglieder nahmen rund 20 Menschen teil.
Rund 50 Kritiker der Corona-Maßnahmen zogen in einem Aufzug durch den Ortskern von Schwanewede. Die Polizei stellte von fünf Personen wegen Missachten der Auflagen die Personalien fest und leitete zwei Ordnungswidrigkeiten ein, weil keine Masken getragen wurden. Rund ein Dutzend Menschen traf sich außerdem auf dem Marktplatz, um gegen die Veranstaltung zu demonstrieren.
Acht Personen versammelten sich in Hambergen, um offenbar gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrierten. Auf Ansprache der Polizeikräfte liefen sie auseinander, sodass sich die Versammlung auflöste.
In Lilienthal hatten Organisatoren noch am Montag eine Versammlung am Rathaus gegen die Veranstaltung der Kritiker der Corona-Maßnahmen angezeigt. 15 Menschen nahmen daran teil, während sich 25 an der Gegenveranstaltung beteiligten. Sechs Personen hielten sich nicht an die Auflagen der Polizei, auch sie erwarten nun Ordnungswidrigkeitsverfahren. Drei Teilnehmer wurden von der Versammlung ausgeschlossen.
Rund 50 Kritiker waren in Worpswede unterwegs, sei trafen auf 30 Gegendemonstranten. Dabei wurden die Personalien von sechs Maskenverweigerern vor Ort festgestellt und Verfahren gegen sie eingeleitet. Ein Mann wurde mit zur Wache nach Osterholz-Scharmbeck genommen, weil seine Identität zunächst nicht zu ermitteln war. Gegen ihn wurde ein weiteres Verfahren wegen der Verweigerung der Personalienangabe auf den Weg gebracht.
Am Rathaus in Grasberg versammelten fünf Kritiker der Corona-Maßnahmen, die Gegenveranstaltung zählte dort rund 30 Teilnehmer. Dort kam es laut Polizei zu keinen Anzeigen.
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