Kirchweyhe. Ein kleines Quantum fehlte. Nur 0,84 Prozent, um ganz genau zu sein. Die Gemeinde Weyhe, das steht mittlerweile fest, erhält Fördergelder für den Kirchweyher Bahnhof in Höhe von 708.000 Euro.
Denn der Weyher Verwaltungsausschuss hatte eine Finanzierung von zwei Dritteln der insgesamt 1,1 Millionen Euro vorausgesetzt. Nun fehlen laut Gemeindebürgermeister Frank Lemmermann etwa 16000 Euro, um die Gesamtkosten aufzubringen. 'Wir sind der Meinung, dass wir das trotzdem machen. Denn die Förderquote ist außergewöhnlich hoch', erklärt Lemmermann. Das fehlende Geld solle nun aus kommunalen Mitteln zugeschossen werden. Aus der Weyher Politik habe er nur positive Signale bekommen, versichert der Bürgermeister.
Nun kann es also doch bald losgehen mit den weiteren Arbeiten am Kirchweyher Bahnhof (wir berichteten). Wobei 'bald' hier relativ ist: Denn erst einmal muss ausgeschrieben und vergeben werden, wie es bei kommunalen Bauvorhaben üblich ist. 'Im Herbst bis Winter hoffen wir dann beginnen zu können', sagt Thomas Krause von der Gemeinde. Zu Beginn werden dann erst einmal sechs Bäume gefällt, dazu müssen die Kanäle per Kamerabefahrung überprüft werden.
Das Geld kommt von der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) und vom Zweckverband Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (ZVBN). Die Förderquote liegt damit bei genau 65,16 Prozent - und das ist zu wenig. Eigentlich
Wenn der Winter dann vorbei ist, wird auch mit den richtigen Bauarbeiten begonnen. Die dauern dann voraussichtlich bis Ende 2011. 'Wir hoffen, das im nächsten Jahr noch fertigstellen zu können', erklärt Krause. Das Besondere in Kirchweyhe ist ein dreifacher Ansatz: So sollen der Bahnhof als Verkehrsstation, das Bahnhofsumfeld sowie das Empfangsgebäude zugleich verschönert und verbessert werden. 'Eine Art Vorbildfunktion für die meisten Bahnhöfe im nördlichen Niedersachsen', erhofft sich Steffen Nadrowski, Leiter des Fachbereichs Bau, Planung und Umwelt bei der Gemeinde - vor allem durch die anvisierte Barrierefreiheit, die bald in vielen Bahnhöfen des Bundeslandes geplant werden soll.
'Unser Gesamtpaket stimmt'
Nadrowski ist sicher, dass gerade die Dreiteilung den Ausschlag für das positive Echo auf den Förderungsantrag gegeben hat. 'Unser Gesamtpaket stimmt, das hat man bei LNVG und ZVBN wohl auch so gesehen', ist Nadrowski überzeugt. Die Fördergelder teilen sich dabei wie folgt auf: Die LNVG übernimmt etwa 565000 Euro, der ZVBN gibt 143000 Euro dazu, die Gemeinde Weyhe hat dann noch einen Anteil von etwa 378500 Euro zu bezahlen. Macht zusammen rund 1,08 Millionen Euro.
Die Anträge auf Förderung stellten die Weyher zwar bereits im Oktober des vergangenen Jahres. Doch die positiven Nachrichten ließen trotzdem eine ganze Weile auf sich warten. 'Wir haben wirklich lange gebangt, wie über unseren Antrag entschieden wird', gesteht Nadrowski. Und das Ergebnis kann sich auch durchaus sehen lassen, selbst wenn ein kleines Quantum fehlt.
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