Landkreis Rotenburg. Seit dem Jahreswechsel ist Gerhard Bredehorst als Vorsitzender des Behindertenbeirat des Landkreises aktiv. Im Rahmen der jüngsten Beiratssitzung gab er einen Rückblick auf sein erstes „Amtsjahr“. Der Tarmstedter ging detailliert auf einige Veranstaltungen ein, die mit dem Niedersächsischen Inklusionsrat, aber auch mit einzelnen Regiogruppen des Rats stattgefunden hatten. Eines von vielen Themen sei das barrierefreie Wohnen.
Auch andere Beiratsmitglieder meldete sich kurz zu Wort und betonten die Wichtigkeit des Themas. Gisela Flake, Vorgängerin von Bredehorst und jetzt als seine Stellvertreterin im Beirat tätig, wies darauf hin, wie wichtig es sei, schon in Vorfeld von Baumaßnahmen entsprechende Investitionen zu klären.
Bredehorst blickte auf Veranstaltungen wie zum Beispiel das Hurricane Festival zurück. „Kleinigkeiten sind noch zu verbessern, aber die Rahmenbedingungen für eine Barrierefreiheit waren gegeben“, so sein Fazit. „Auch Betroffene, die vor Ort waren, zeigten sich begeistert“, lobte er die Veranstalter. Umgesehen hatte er sich auch auf der Tarmstedter Ausstellung, auch hier ging es um die Barrierefreiheit.
Anschließend sprach er das Thema Ärzteversorgung im Landkreis an, hier sehe er noch Verbesserungsbedarf. Konkrete Termine für das kommende Jahr würden aktuell noch nicht feststehen - aber sicherlich werde es auch in 2023 für den Behindertenbeirat viel Arbeit geben.
Landrat Marco Prietz (CDU), der die Sitzung diesmal begleitete, lobte das Engagement der Beiratsmitglieder ausdrücklich. Mit Blick auf die Ärzteversorgung forderte er die Beiratsmitglieder auf, mit der Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen zu diskutieren - denn diese sei zuständig. „Die Kommunen müssen sehr kreativ werden, um Ärzte anzusiedeln“, fügte er hinzu. Zum Thema barrierefreies Wohnen sagte er: „Hier besteht großer Handlungsbedarf.“
Zuletzt diskutieren die Beteiligten noch über den öffentlichen Nahverkehr und hier vor allem über die allzu oft ausfallenden Bus- und Bahnfahrten. „Wir haben Fachkräftemangel, einen großen Landkreis mit viel Fläche und wenigen Menschen, dazu kommen sehr viele Sonderwünsche“, so Prietz. Mathematisch sei das Problem nicht zu lösen. Der Mangel sei gewaltig, eine höhere Verlässlichkeit sei aber nur mit dem Streichen von kompletten Linien zu machen. Seiner Meinung nach müssten Schülerfahrten priorisiert werden. „Das ist kein Trost, aber die Schwächsten sind oft die Jüngsten, die lasse ich ungern stehen“, so sein Argument.